Nachfolgender Leserbrief erreichte uns zum Thema Mediathek:
Wir leben seit 1975 in Bad Vilbel und weil wir uns nicht mehr als sog. „Neubürger“ fühlen, verfolgen wir mit Interesse die Diskussion über die „Neue Mitte“. Die „Alte Mitte“ ist unbestritten umgestaltungswürdig!
Wir stellen mit großer Verwunderung fest, dass mit der „Neuen Mitte“ die Umgestaltung der Frankfurter Straße zur Fußgängerzone wiederum nicht in Erwägung gezogen wird. Vielmehr ist zu befürchten, dass künftig die Verkehrsströme zur (kostspieligen) Tiefgarage die wenigen vorhandenen, zum Verweilen einladenden Plätzchen für Anwohner und Fußgänger noch stärker als bisher mit Lärm und Abgasen belasten werden. Die Diskussionsbeiträge von Vertretern der politisch verantwortlichen CDU, vor allem zum Standort der Mediathek, muten – gelinde gesagt – als ungewollte Satire an. Wird der unbestreitbar nützliche Ausbau der Stadtbibliothek doch als „Liebeserklärung“ an die Bürger verbrämt – aber wo? An einem von CDU-Stadtrat Wiechers so bezeichneten „Abwasserkanal“!
Auf solche Liebesgaben würden wir und sicherlich viele andere Vilbeler liebend gerne verzichten, wenn stattdessen endlich eine offene Diskussion mit dem Ziel eines fairen Interessenausgleichs unter den Betroffenen stattfände. Hierzu ist die gewählte Stadtregierung schließlich verpflichtet, doch leider ist bei den Akteuren hierfür nicht das demokratische Gespür, geschweige denn der notwendige Gestaltungswille erkennbar.
Ulrich Scheinost, Bad Vilbel