Bad Vilbel. Die Stadtwerke Bad Vilbel führen ähnlich wie überörtliche Anbieter erstmals zum 1. April einen Wahltarif beim Erdgas ein, erklärte Klaus Minkel, Leiter der Stadtwerke. Statt wie bisher 4,8 ct/kWh wird der Preis 4,6 ct/kWh betragen.
Voraussetzung sei insbesondere das Abbuchungsverfahren. Die Stadtwerke haben in den letzten Jahrzehnten regelmäßig einen der günstigsten Gaspreise in Hessen ihren Kunden dargeboten, erinnert Minkel. Dazu tragen auch die niedrigen Kosten und der niedrige Personalbestand bei. „Diese niedrigen Kosten setzen ein schnittiges Verwaltungsverfahren voraus. Abbucherkunden tragen hierzu bei. Dies soll im Tarif eingepreist werden“, so Minkel.
Die Gaskunden, die zugleich auch Stromkunden der Stadtwerke sind, erhalten zudem einen weiteren Treuebonus im Wahltarif von 0,1 ct/kWh, so dass der Tarif dann 4,5 ct/kWh beträgt. „Dieser Bonus berücksichtigt die Vorteilhaftigkeit für das Abrechnungswesen, wenn ein Kunde nicht nur das Produkt Gas sondern auch das Produkt Strom bezieht“, präzisiert der Stadtwerkechef. Bei nächster Gelegenheit soll dieses System auch auf den Wasserpreis ausgedehnt werden, um die Kundenbindung zu verstärken, da jeder Kundenwechsel Geld koste. „Diese Ankündigung steht unter dem Vorbehalt einer Befassung durch den Aufsichtsrat, der demnächst tagt“, erläuterte Minkel.
Beim Strom bieten die Stadtwerke derzeit den günstigsten Allgemeinen Tarif in Hessen an und beim Wahltarif stellen die Stadtwerke nach dem Auftreten eines neuen Konkurrenten mit geringfügigem Abstand den drittgünstigsten Preis in Hessen.
„Insgesamt erbringen die Stadtwerke für die Stadt finanzielle Leistungen im Umfange von rund 4 Millionen Euro jährlich“, betont Klaus Minkel und fügt hinzu: „Es gibt auf der ganzen Welt keinen auswärtigen Anbieter, der bereit ist, ähnliche Leistungen für die Stadt zu erbringen, die letztlich den Bürgern zugute kommen.“ Da die großen Anbieter in ihrem angestammten Netz wesentlich teurer als in Bad Vilbel anbieten, sollte jedem klar sein, in welche Richtung die Preise gingen, sobald es die Stadtwerke nicht mehr gäbe, warnt Minkel vor den „Lockvogelangeboten“.