Karben/Bad Vilbel. Auf 100 Metern schnurrt das Fahrrad über eine glatte Asphaltoberfläche. Doch an der Gemarkungsgrenze zwischen Klein-Karben und Dortelweil muss der Fahrer bremsen, es wird holprig, staubig, gefährlich.
Schon Mitte des Jahres dürften sich Radfahrer auf dem direktesten Radweg zwischen den Nachbarstädten Karben und Bad Vilbel auf diese Situation einstellen müssen. Den Karbener Weg, den früheren Pappelweg, wollen die Karbener auf ihrer Seite ausbauen. Bad Vilbel aber zunächst nicht. Die Gemarkungsgrenze liegt direkt am Rand des Klein-Karbener Industriegebietes, der Weg verläuft fast nur auf Bad Vilbeler Gebiet.
„Der Ausbau des Weges steht auch dort an“, sagt Bad Vilbels Stadtsprecher Bastian Zander. Bloß sei ein Problem bislang ungelöst: „Wir wollen nicht, dass die Strecke danach noch stärker als Schleichweg genutzt wird.“ Oftmals nutzen Autofahrer die Piste, um Staus auf der B 3 zu umgehen.
Aktuell kein Thema
Wie das umgesetzt werden könne, da sei man sich zwischen Rathaus und Ortsbeirat Dortelweil „nicht einig“, erklärt Zander. Zumal der Ortsbeirat „noch in der Diskussion sei“. Dieser Hinweis überrascht Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU): „Bisher ist der Ortsbeirat aktuell gar nicht damit befasst.“ Eine Anfrage aus dem Rathaus liege in Dortelweil nicht vor. Dass die Karbener ausbauen wollten, habe er erst in der FNP gelesen, erläutert Anders. In den vergangenen Jahren habe sich der Ortsbeirat aber vielfach mit dem Thema beschäftigt. „Wir fürchten, dass ein noch besserer Weg zur Rennstrecke für Autos wird“, sagt Anders. Lösungsversuche seien bislang gescheitert: Pfosten und Schranken hätten Unbekannte einfach umfahren oder gleich beseitigt.
Dass sich die Bad Vilbeler mit dem Ausbau schwer tun, sei in Karben ja bekannt. „Deshalb wollen wir ein Zeichen setzen, dass wir gewillt sind zu investieren.“ Derzeit läuft im Karbener Rathaus die Feinplanung. Allerdings ist der Weg auf Klein-Karbener Gemarkung bloß 100 Meter lang. Die Strecke soll im Frühjahr asphaltiert werden, so Schenk. (den)