Karben. Die Ortsdurchfahrt in Groß-Karben ist seit Dienstag nach Ostern gesperrt. Stadt und Stadtwerke haben in einer Gemeinschaftsmaßnahme die Vollendung der Sanierung der Bahnhofstraße in Angriff genommen.
Gegliedert ist der Bauverlauf in der Bahnhofstraße von Ostern bis Ende November in drei Bauabschnitte. »Bei den Maßnahmen handelt es sich um eine Linien- oder Wanderbaustelle«, erklärt Michael Quentin, Technischer Betriebsleiter der Stadtwerke. Der erste Abschnitt von der Weingartenstraße bis zur Einmündung der Straße »Am Park« soll Ende Juni fertig sein. Die Arbeiten im zweiten Abschnitt – von »Am Park« bis zur Einmündung der Parkstraße in Höhe Bahnhofstraße 5–7 – sollen bis Anfang September dauern. Der dritte und letzte Abschnitt verläuft von der Parkstraße bis zum Eis-Rei-Platz nahe der Heldenberger Straße und soll Ende November abgeschlossen sein.
Die Stadtwerke tauschen in allen drei Abschnitten Kanäle aus; einmal aus baulichen Gründen aufgrund des schlechten Zustands der Rohre und einmal im südlichen Abschnitt aus hydraulischen Gründen: »Die Rohre sind für die anfallenden Wassermassen unterdimensioniert«, sagt Michael Quentin. Die derzeitigen Rohre hätten einen Durchmesser von 250 Millimeter, die neuen Steinzeug-Abwasserrohre 400 Millimeter. Der Anteil der Stadtwerke für die Kanalerneuerung in offener Bauweise beziffert Quentin mit rund 480 000 Euro.
Die Stadt wird im Anschluss an die Kanalarbeiten die Fahrbahn grundhaft bis zu einer Tiefe von 60 Zentimetern und die Gehwege wechselseitig sanieren sowie die Bushaltestellen barrierefrei ausbauen. Zum Schluss, wenn alle drei Bauabschnitte ausgebaut sind, wird in der gesamter Länge die bituminöse Fahrbahndecke in einem Zug eingebaut. Der Anteil der Stadt für die Erneuerung der Gehwege, Bushaltestellen und Fahrbahnoberfläche beläuft sich auf rund 855 000 Euro.
Mitarbeiter der Firma Feickert aus Weilburg haben mit den Einrichtungsarbeiten im ersten Baustellenabschnitt begonnen. Dazu gehören die mit rosa Punkten auf dem Asphalt eingezeichnete Trassenmarkierung des neuen Kanals, die blau markierte Einzeichnung der vor knapp 25 Jahren verlegten Hausanschlüsse sowie Suchbohrungen zur Überprüfung des Verlaufs der Gasleitungen.
Nach dem Ausbaggern des gut 3,50 Meter tiefen Schachts, des Umpumpens des Schmutz- und Brauchwassers, wird Schotter eingebracht, es werden die neuen Rohre der Hauptkanäle und Gelenkstücke verlegt, Hausanschlüsse und Straßenabläufe erneuert, dann der Schacht verfüllt. Danach wird der anschließende, rund zehn Meter lange Schacht ausgebaggert und alles beginnt von vorn. Nach Verlegen des Kanals und der Hausanschlussleitungen wird der Straßenbau bis zur Unterkante Straßendeckschicht im jeweiligen Bauabschnitt hergestellt.
Aufgrund der Corona-Pandemie werden die Anwohner über die Baumaßnahme mithilfe von Flugblättern informiert. Bis die Sanierung des Straßenunterbaus beginnt, können die Anwohner nach Abstimmung mit den Unternehmen auf ihre Grundstücke fahren.
Umleitung eingerichtet
Die Bahnhofstraße im Ortskern von Groß-Karben ist für den Verkehr zwischen Christinen- und Heldenberger Straße derzeit gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Nordumgehung (L 3351), B 3 und L 3205 (Bahnhofstraße im Stadtzentrum) und ist ausgeschildert.
Die Buslinien 72 (Burg-Gräfenrode–Bahnhof Groß-Karben) und 27 (Bad Homburg–Karben–Nidderau) werden über den Karbener Weg und die Homburger Straße umgeleitet. Die Bushaltestellen »Friedhof Groß-Karben« und »Hessenring« können nicht angefahren werden. (fau)