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Kampf gegen den Müll im Stadtteil

Der Petterweiler Ortsvorsteher Dennis Vesper zeigt sich erfreut über die Sanierung der Ortsdurchfahrt, insbesondere über die bunten Gehwegplatten sowie die Einmündung zur Schlossstraße, wo drei zusätzliche Parkplätze geschaffen worden sind. Foto: Pegelow
Der Petterweiler Ortsvorsteher Dennis Vesper zeigt sich erfreut über die Sanierung der Ortsdurchfahrt, insbesondere über die bunten Gehwegplatten sowie die Einmündung zur Schlossstraße, wo drei zusätzliche Parkplätze geschaffen worden sind. Foto: Pegelow

Karben. Den Stadtteil sauber halten, ihn besser zu pflegen und das Miteinander der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern – dafür ist der neue Ortsvorsteher von Petterweil, Dennis Vesper, aktiv. Der SPD-Kommunalpolitiker möchte in diesem Jahr mehrere Projekte angehen.
»Ich hebe eigentlich ständig irgendwelchen Müll auf«, sagt Dennis Vesper. Wie zum Beweis sammelt der Petterweiler Ortsvorsteher bei einem Rundgang mit dem Reporter dieser Zeitung mehrere achtlos weggeworfene Chipstüten auf dem neuen Platz am Albert-Schäfer-Haus auf. »Hier hat man offenbar versäumt, einen Mülleimer aufzustellen«, sagt er kritisch in Richtung Stadt. Immerhin hat diese einen kleinen Treffpunkt am Bürgerhaus gestaltet, mit Sitzbank, einem Rondell mit Flusssteinen aus der Alten Heerstraße und einer Vorrichtung, in die etwa ein Weihnachtsbaum oder ein Osterkranz passen. Vesper hofft, dass dort kein Müll abgeladen wird.
Für regelmäßige
Sperrmüllabfuhr

Andernorts, besonders an den Feldrändern, passiert das anscheinend öfter. Bei vielen Spaziergängen nehme er auch Müll mit. Dieser ist dem Ortsvorsteher ein Dorn im Auge. Denn er ist angetreten, um den Stadtteil sauberer zu machen. Dazu passt eine Aktion, bei der er nach eigenen Angaben selber Hand angelegt hat. Auf die Altglascontainer hat er DIN-A4-Appelle aufgeklebt: »Wir halten Petterweil sauber«. Das geht sicher darauf zurück, dass die Container stadtweit von einigen unliebsamen Zeitgenossen gerne als Abladeplätze für Unrat aller Art missbraucht werden.
Außerdem hat Vesper beobachtet, dass im Ort »sehr viel Sperrmüll« vorhanden sei. Kürzlich habe der Ortsbeirat eine Anfrage an die Stadt geschickt, wieder regelmäßige Sperrmüllabfuhren einzuführen. Vesper kennt die Bedenken dagegen, dass so etwas den Mülltourismus fördern würde. Aber, sagt er, es sei eine Frage, wie eine solche Abfuhr organisiert werde. In Frankfurt gebe es für Stadtteile feste Abfuhrtage, dazu müssten die Bewohner den Sperrmüll aber anmelden. Ein Modell für Petterweil und eventuell ganz Karben?
Mit in das Thema Sauberkeit passt auch die Hundekot-Problematik. Vesper findet, dass der Stadtteil noch mehr Stationen für Hundekotbeutelspendern gebrauchen könnte. Er hat eine Karte erstellt, auf der er die aktuell sieben Standorte aufgeführt hat. »Ein bis zwei mehr müssten es schon sein«, findet er. Dafür will er auch Einwohner des Stadtteils finden, die die Spendenboxen mit den roten Beuteln auffüllen.
Das bedeutet: ehrenamtliches Engagement. Darauf setzt der neue Ortsvorsteher ohnehin. »Schauen Sie, wie gut sich das hier entwickelt hat«, sagt er in der Holtzmannstraße. Dort sind an den Bäumen kleine Pflanzinseln entstanden, die von den Anwohnerinnen und Anwohnern betreut werden. Das habe die Straße aufgewertet, findet er.
Erfreulich sei auch die Sanierung der Ortsdurchfahrt. Der erste Abschnitt vom Ortseingang bis zur Sauerbornstraße sei weitgehend fertiggestellt. »Nur die OVAG muss noch neue Leitungen verlegen.« Der zweite Abschnitt bis zur Schlossstraße sei »zu rund 80 Prozent fertig«. Erfreulich findet der Ortsvorsteher gleich zwei Stellen: die Einmündung der Sauerbornstraße in die Alte Heerstraße auf der Seite der Sparkasse sei aufgeweitet und die Ampel etwas weiter weg von der Kreuzung verlegt worden. »Dadurch haben die Autofahrer jetzt bessere Einsicht und die Fußgänger könnten sicherer die Straße überqueren.
Gelungen findet Vesper ebenso die Einmündung der Schlossstraße. Dort seien drei Parkplätze clever angeordnet worden. Und schließlich gefällt ihm auch das bunte Pflaster der Gehwege sehr gut. »Das passt gut in den alten Ortskern.«
Außer der Ortsdurchfahrt werde es für den Stadtteil ein weiteres Großprojekt geben: das Neubaugebiet Fuchslöcher. »Da haben wir zwar keine direkte Mitsprache, aber wir wollen die Bürgerinnen und Bürger umfassend informieren.« Es gebe dazu einen regen Austausch mit dem Ersten Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU).
Spielplätze im
Stadtteil aufwerten

Das gilt nicht nur für dieses Thema, Schwaab wohnt selber in dem Stadtteil und kümmert sich schon lange um die Belange Petterweils. Auch in die Neugestaltung der Holtzmannstraße war er involviert. Zudem sollen auch in anderen Straßen des Ortsteils solche Pflanzinseln geschaffen werden, die von den Anwohnern betreut werden.
Vesper nennt als weitere wichtige Projekte die Spielplätze. Neben dem Leuchtturmprojekt in der Riedmühlstraße gehe es ihm aber auch um die anderen Plätze. So solle der Spielplatz in der Holtzmannstraße zu einem U3-Platz werden, zusätzliche Sitzbänke und Tische gegenüber der Metzgerei seien sehr sinnvoll.
Schließlich will der Petterweiler Ortsvorsteher nach eigenen Angaben in diesem Jahr bei den Einwohnern für den Anschluss ans Glasfasernetz werben. Es müssen rund 40 Prozent aller Karbener Haushalte oder in einem Stadtteil einen solchen Anschluss wollen und dafür zahlende Kunden werden, damit es sich für den Altenstädter Anbieter lohnt, die notwendigen Investitionen zu tätigen. Aber Vesper ist sich ganz sicher: »Glasfaser wird Petterweil aufwerten. Das macht den Standort attraktiver.«
Von Holger Pegelow