Bad Vilbel. Als „echten Wetterauer aus bäuerlichem und Lehrergeschlecht“ bezeichnet Heil sich selbst auf der Februar-Seite, wo er zusammen mit fünf weiteren Verdienstkreuzträgern des Ortes abgebildet ist. Er kam 1948 als Dorfschullehrer nach Massenheim, nahm sich sofort der Dorfgeschichte an. Als Schatz und Otto Gleichmann Anfang der 90er Jahre die Idee zu dem Heimatkalender hatten, war Heimatkundler Heil als Kenner der Ortsgeschichte schnell mit ihm Boot. Bis 2009 erschien der Massenheimer Kalender in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt und nahm eine gute Entwicklung. Doch dann stockte es – bis sich der Verein „Wir Massemer“ des Kalenders annahm.
Vorsitzender Horst Tryba und Jockel Schatz nahmen die Sache in die Hand, auch Redaktion und Konzept, entwickelten einen Businessplan, suchten zusammen mit Walter Heil nach Sponsoren und Werbepartner und fanden in Gert André, der sich um Grafik und Technik kümmert, einen zuverlässigen Partner. Die Druckerei Spiegler schob kurzerhand den Kalender zwischen ihre anderen Aufträge. Natürlich sollte der Kalender Vereinen Gelegenheit geben, sich darzustellen, aber nicht alle, die dies wollten, konnten berücksichtigt werden. „Das Jahr hat halt nur zwölf Monate“, bedauert Tryba. Die ersten drei Plätze des Fotowettbewerbs sollten abgedruckt werden, aber aufgrund der Qualität der eingesandten Arbeiten enthält der Kalender 17 Bilder. Es steht wieder einiges über die Geschichte drin, und die Arbeiten des Künstlers Thomas Friesenhahn weisen in die Zukunft. Die Gegenwart spiegelt sich im Veranstaltungskalender wider.
Die Werbetrommel wurde dermaßen stark gerührt, dass nicht alle Wünsche von Inserenten berücksichtigt werden konnten. Zudem ist es Tryba, Schatz und Heil gelungen, 17 Unternehmen dafür zu gewinnen, Exemplare mit ihrem Firmenaufdruck für Kunden abzunehmen. Auch die vorgestellten Vereine haben Kalender für ihre Mitglieder geordert und tragen zur Finanzierung bei. So wurden insgesamt 1500 Stück gedruckt, aber nur wenige kommen in den freien Verkauf.
Was ist drin? Der Januar etwa widmet sich alter Massenheimer Handwerkskunst, der März gehört Friesenhahn, der April den vielseitigen Massenheimer Kunstensembles. Es folgen etwa auf dem September-Blatt das populäre Dorfplatzfest. Wie „Weihnachten in Massenheim“ einst gefeiert wurde und heute zelebriert wird, das zeigt der Dezember.
Der Kalender ist für drei Euro erhältlich im Heimatmuseum oder bei Brigitte Boos, Telefon (0 61 01) 4 44 21.