Karben. Im Grund genommen haben fast alle Weihnachtsmärkte eine Gemeinsamkeit: Sie bleiben ihren Traditionen treu. Das Programm ist oft das gleiche wie im Vorjahr, die Stände und Buden stehen an der gleichen Stelle, meistens ändert sich noch nicht einmal das Wetter.
Karben machte in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Wie immer verwandelte sich am zweiten Adventswochenende der Parkplatz vor dem Bürgerzentrum in ein kleines Hüttendorf. Sonderbusse mit dem leuchtenden Hinweis »Weihnachtsmarkt« pendelten im 30-Minuten-Takt zwischen den Stadtteilen hin und her. Pulks von Menschen pilgerten zum Rathausplatz.
Von dort wehte ihnen aus der Entfernung bereits Crêpes-, Bratwurst- und Glühweinduft in die Nase. 66 Aussteller von Vereinen und ehrenamtlichen Initiativen boten Hobbykunst zum Kauf an. Bei wenig festlichem Regenwetter kam man beim Weihnachtsbummel um die Benutzung eines Regenschirmes allerdings selten herum. Wirklich neu war das aber auch nicht.
Dennoch bot der Karbener Weihnachtsmarkt wieder eine gute Plattform, um sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Sein Erfolg scheint auch nach 29 Jahren ungebrochen zu sein. Die Veranstaltung gilt als eine der größten innerhalb eines Kalenderjahres in Karben. Bis zum Einbruch der Dunkelheit füllten sich die Gänge immer mehr mit Menschen. Die Aussteller kamen zum größten Teil aus Karben; einige waren aus der Umgebung.
GESCHÄFTSTÜCHTIG
An kulinarischen Genüssen waren einmal mehr Klein-Kärber Bratwürste gern genommene Snacks. Stände, an denen Glühwein und Hochprozentiges ausgeschenkt wurden, machten die nasskalte Witterung etwas erträglicher. Mit einem klaren Ziel und ganz in Eigenregie war auch in diesem Jahr wieder der aktuelle Abitur-Jahrgang der Kurt-Schumacher-Schule vertreten. Die jungen Leute hatten an ihrem Stand heißen Ebbelwei, Hotdogs und Waffeln im Angebot.
Bei 120 Litern Apfel-Glühwein, den die Karbener Kelterei Rapp’s zur Verfügung gestellt hatte, konnte nicht viel schiefgehen. Wie schon beim Straßenfest in Klein-Karben, bot sich eine Möglichkeit, Geld für die Abi-Feierlichkeiten im kommenden Jahr zu generieren. Die 17-jährige Sarah Göbel bewies dabei erneut ihr Organisationstalent.
Die Sicherheit auf dem Markt wurde wieder großgeschrieben. Neben einer zweiköpfige Polizeistreife mit Maschinenpistole gab es ein unübersehbares Aufgebot von Stadtpolizei und freiwilligem Polizeidienst. »Seit den Terroranschlägen von Paris gelten auch bei uns Sicherheitsstandards, die beibehalten werden müssen«, erklärte Marietta Zilinsky von der Stadtverwaltung. Den Nikolaus störten die Uniformierten allerdings nicht.