In den leuchtendsten Farben erblühen derzeit die Bad Vilbeler Tulpen, wie die Volleyball-Damen des SSC genannt werden. Aber auch in der Nachbarschaft beim Ligakonkurrenten TG Groß-Karben geht es „farbenprächtig“ zu.
Bad Vilbel/Karben. Jetzt ist die Tabellenspitze der Volleyball-Regionalliga Südwest (Damen) ganz fest in heimischer Hand. Der SSC Bad Vilbel festigte mit einem 3:1 (23:25, 25:18, 26:24, 25:21)-Sieg über den bisherigen Tabellenzweiten TV Lebach den ersten Platz – bei drei Punkten Vorsprung auf Neuling TG Groß-Karben, glatter 3:0 (25:17, 25:17, 25:16)-Sieger über den SSC Freisen.
Feuerwerk abgebrannt
Bad Vilbels Trainer-Duo Haase/Brisken musste lediglich auf die grippegeschwächte Viola Krickau und Stammlibera Katrin Hultsch verzichten. Dafür stand Jacqueline Pfeiffer auf der Libero-Position. In der Grundaufstellung mit Julia Schwarzlose, Franziska Schlumprecht, Rebekka Engelke, Eva Wokoeck, Nicole Wolf, Josefine Fuhr und Jacqueline Pfeiffer gingen die „Tulpen“ ins Spiel. Man merkte ihnen die Anspannung an. Nichts wollte zusammenlaufen. Ob im Aufschlag, Zuspiel oder Angriff, sie produzierten einen Fehler nach dem anderen – dagegen trumpften die Saarländerinnen fehlerfrei auf und punkteten fleißig. Und so kam es, wie es kommen musste: Bad Vilbel schaffte es nicht, die Fehler abzustellen und Lebach angelte sich den Satz mit 25:23.
Haase/Brisken stellten zum zweiten Satz jedoch nicht um, denn es schien am Ende des ersten Durchgangs so, als hätte man sich gefangen und würde nun druckvoller aufspielen. So war es auch. Im zweiten Satz brannten die Damen des SSC im Aufschlag ein wahres Feuerwerk ab, Lebach bekam die Annahme nicht mehr unter Kontrolle. Fuhr, Schwarzlose, Schlumprecht und Wolf steuerten einige Punktesalven beim Aufschlag bei, Eva Wokoeck und Rebekka Engelke blockten so manchen Lebacher Angriff zum direkten Punktgewinn ab. Zwar kam der Gegner gegen Satzende nochmal ein wenig auf, aber er ging dennoch klar mit 25:18 an den SSC.
Es war jedoch wie verhext! Kaum wieder auf der anderen Netzseite angekommen, schlichen sich ins „Tulpen-Spiel“ wieder Schnitzer ein, vor allem beim Aufschlag. Lebach bekam dadurch die „zweite Luft“ und punktete wiederholt über ihren „Käpten“ Janina Herrmann. Es war ein offener Schlagabtausch, der zu einem Krimi um die letzten zwei Punkte wurde – ehe die eingewechselte Jeannette Pfeiffer zur Tat schritt: ein Ass, ein starker Aufschlag mit anschließendem Punkt durch Schlumprecht – und der Satz war mit 26:24 gerettet.
Der vierte Satz verlief wieder eindeutiger. Über die Mitte konnten Rebekka Engelke und Josefine Fuhr nach gutem Zuspiel von Julia Schwarzlose punkten, Annahme und Abwehr um Libera Jacqueline Pfeiffer standen sicher. Das ließ die Gäste verzweifeln. Dennoch konnte sich der SSC nie klar absetzen, aber Satz und Spiel gingen mit 25:21 und 3:1 an den Tabellenführer.
Vilbels Trainer Christoph Haase zog dennoch ein gemischtes Fazit: „Mit unserer Eigenfehlerquote bin ich nicht zufrieden. An der müssen wir arbeiten, denn in Lebach hätten wir mit dieser Leistung sicherlich verloren. Nichtsdestotrotz ein dickes Lob an meine Mannschaft: Nach fünf Spielen stehen fünf Siege und Platz 1 zu Buche – das sollte uns Selbstvertrauen fürs nächste Spiel in Biedenkopf geben.“
Souveräne TG-Damen
Eitel Sonnenschein auch bei den Damen der TG Groß-Karben. Sie fertigten in der Großsporthalle der Kurt-Schumacher-Schule das junge Team des SSC Freisen nach leichten Anlaufproblemen souverän mit 3:0 (25:17, 25:17, 25:16) ab und sitzen nun Tabellenführer SSC Bad Vilbel im Nacken – zur Freude der Fans und ihres Trainers Willi Frey.
Dabei sah es zu Beginn gar nicht danach aus, als könnten die Karbenerinnen ihre Gäste von der Saar ohne weiteres bezwingen. Diese lagen nämlich bis zum 10:13 aus Karbener Sicht nahezu ständig vorne. Nach einer Auszeit ging dann aber ein Ruck durch das TG-Team, das nach dem 14:14 zehn Punkte in Folge einspielte. Am Ende des Satzes hieß es dann 25:17 für Karben.
Auch im zweiten Satz hielten die jungen Saarländerinnen zunächst ganz gut (8:8), ehe die TG einen Zahn zulegte und Johanna Angerstein mit einer Aufschlagserie dafür sorgte, dass ihr Team auf 15:8 davonzog. Freisens Trainerin Brigitte Schumacher nahm eine Auszeit – zwecklos: Schon beim 16:9 stellte Tatjana Schaus mit einem präzisen Schmetterball den alten Abstand wieder her. Erneut gab es ein 25:17 und damit die 2:0-Satzführung. Im dritten Durchgang legten die TGlerinnen rasch ein 3:0 vor. Von dieser Führung zehrten sie bis zum Satz- bzw. Spielende. Nach dem 11:10 erhöhte Karben den Druck und zogen unaufhaltsam bis auf 25:16 weg. Dabei hatte Trainer Frey, als keine Gefahr mehr bestand, fröhlich die Spielerinnen eingewechselt, die bis dahin noch nicht zum Zuge gekommen waren. (gg)