Wie beliebt ist der Ironman? Der alljährlich durch Karben führende Triathlon hat viele Fans, dennoch scheint es am Streckenrand immer weniger Zuschauer zu geben. Am Freitag war dies Thema beim Stadtgespräch der CDU in Rendel.
Karben. „Stellen Sie nie eine offizielle Anfrage im Stadtparlament, denn dann verpflichtet Sie der Bürgermeister, das Thema beim nächsten Stadtgespräch zu thematisieren“, berichtet Rendels Ortsvorsteher Ehrhard Menzel (CDU). Eigentlich wollte er bloß wissen, ob die Stadt Karben mit Kosten belastet ist, wenn es um die Veranstaltung des jährlichen Triathlons Ironman geht. Daher stellte er eine offizielle Anfrage im Stadtparlament und schien damit eine brisante Diskussion ausgelöst zu haben.
Zu Beginn hält Ehrhard Menzel vor den gut 20 Zuschauern ein Referat über die Sportveranstaltung. Er erklärt etwa, warum der Ironman einst nach Frankfurt kam. Die Mainmetropole habe nach der gescheiterten Olympiabewerbung für das Jahr 2012 nach einer Alternative gesucht, um sich als fähiger Großveranstalter der Welt zu präsentieren – und den Ironman gefunden. „Ich finde, wir können dankbar sein, dass diese Veranstaltung durch Karben führt“, ist Menzels Fazit.
Voller Dank für die Karbener ist auch Pascal Morillon. Der Renndirektor ist der Chef der Sportveranstaltung und extra nach Karben gekommen, um sich der Diskussion zu stellen. Allen voran Elisabeth Hirtler vom Rendeler Turnverein konfrontiert ihn vehement mit deutlicher Kritik: „Wie lange wird es den Ironman noch geben?“, ist eine ihrer Fragen. Morillon antwortet konkret, dass es noch einen Vertrag mit der Stadt Frankfurt für die nächsten drei Jahre gäbe.
Hirtler ist darüberhinaus von der fehlenden Kommunikation zwischen Veranstalter und Helfern genervt. Auch die immer gleichen Präsentbeutel, die die Helfer zum Dank erhalten, würden inzwischen nicht mehr ausreichen. „Wir müssen die Helfer neu motivieren,“ fordert sie. Das sieht auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Mario Beck so und betont: „Die Stimmung an der Strecke steht und fällt mit den Stimmungsnestern.“ Die Antwort Morillons erfreut ihn schließlich sehr: „Wir sind auch bereit, die Vereine finanziell zu unterstützen“, verkündet der Renndirektor.
Denn ihm sei sehr daran gelegen, die derzeitige angestammte Streckenführung beizubehalten: „Eine solche Strecke in einem so besiedelten Gebiet würde ich nicht mehr genehmigt bekommen“, ist er sich sicher.
Allerdings sei ihm bewusst, dass die Stimmung an der Strecke zurückgegangen sei. Dies führt er jedoch auf „Verschleißerscheinungen“ zurück und betont: „Die Zuschauer helfen mehr als jeder Energie-Riegel.“ Das Interesse habe sich zudem verlagert – von der Radstrecke hinein in die Stadt zum Marathon. (rin)