Bad Vilbel. Im Rahmen des Begleitprogramms zur diesjährigen Inszenierung „Die Päpstin“ der Burgfestspiele präsentiert das städtische Kulturamt im Kurhaus ab dem 3. Juni die Ausstellung „Im mittelalterlichen Skriptorium“. Sie ist bis einschließlich 31. August während der Öffnung des Kurhauses kostenfrei zu sehen.
Die Ausstellung zeigt die Buchherstellung in den Schreibstuben der Klöster vor der Erfindung des Buchdrucks. Der Besucher taucht ein in die Welt der mittelalterlichen Skriptorien und erfährt, mit welch außergewöhnlichen Materialien Bücher von Hand produziert wurden, wie aufwendig ihre Herstellung und welches Wissen dazu nötig war.
Farben, Tinte und Bindemittel fertigte man aus Mineralien, Pflanzen und tierischen Stoffen, sogar Schildkrötengalle, Läuse und Grünspan wurden verwendet. Der Beschreibstoff Pergament wurde in einem aufwendigen Verfahren vorbereitet, als Schreibwerkzeuge dienten Kiel- und Rohfedern, Farben wurden in Muschelschalen angerührt. Spezialisten, die ihr Handwerk in jahrelanger Ausbildung erlernen mussten, waren für Schrift und Illustrationen zuständig.
Viele Informationen zur Bedeutung des Buches im Mittelalter ergänzen die Ausstellung: wie kostbar ein Buch war, wie der Leihverkehr organisiert wurde, welche Bücher kopiert wurden und zu welchem Zweck. (zlp)