Karben. Einen Superstar hat die evangelische Kirchengemeinde Rendel am Sonntag nicht gefunden, aber sie wählte sich einen neuen Kirchenvorstand. Wer seinen Stimmzettel abgab, konnte danach beim Gemeindefest feiern.
Gut, dass der Garten am evangelischen Gemeindehaus Rendel mit dem Nussbaum in der Mitte so groß ist. Denn so konnten die Gemeindemitglieder am Sonntag in Ruhe feiern. Erst morgens den Gottesdienst mit dem Anspiel „Kirche sucht den Superstar“, dann das Gemeindefest mit einem Auftritt der jugendlichen Bläser aus der Kurt-Schumacher-Schule und einem Kindertheaterstück.
Auch in den anderen sechs Karbener Gemeinden wurde gewählt und begleitend zu Kaffee, Kuchen oder Gemeindefest eingeladen. „Morgens habe ich bestimmt 150 Besucher gesehen und nachmittags sind es doppelt so viel geworden, es ist ein Kommen und Gehen“, schätzte Pfarrer Konrad Schulz. Gewählt wurde im Gemeindehaus, dort saßen die Mitglieder des Wahlvorstandes, hakten die Liste der 834 wahlberechtigten Mitglieder ab und achteten auf die ordnungsgemäße geheime Wahl. „Wir haben viele neue Kandidaten für den Kirchenvorstand gefunden“, sagte zufrieden Marie-Louise Sefzig-Klein vom Wahlvorstand, die selber nicht mehr für dieses kirchliche Ehrenamt antrat. Elf Kandidaten standen in Rendel zur Auswahl, aus acht Mitgliedern setzt sich der Kirchenvorstand zusammen. Er wird nun sechs Jahre lang die Geschicke der Gemeinde leiten zusammen mit Pfarrer Konrad Schulz.
„In der Gemeinde ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass Karben eine Stadt ist und dass die sechs Gemeinden gemeinsam mehr auf die Beine stellen können als getrennt“, sagte Schulz. So würden schon jetzt besondere Gottesdienste miteinander abgestimmt und die Konfirmandenfreizeiten gemeinsam geplant und durchgeführt werden. Zu einer Vollversammlung aller Karbener Kirchenvorstände wird im August eingeladen.
Gemeindemitglied Frank Braunroth wird im künftigen Kirchenvorstand nicht mehr dabei sein. Er pausiert im Ehrenamt nach zwei Amtszeiten. „Ich habe viel dabei gelernt und wir mussten zwei Vakanzen ohne Pfarrer durchstehen, das schweißt einen Kirchenvorstand zusammen“, sagte er nachdenklich. Doch die Theatergruppe der Gemeinde will der passionierte Laienspieler weiterführen, zum Gemeindefest gab’s „Räuber Hotzenplotz“ zu sehen. (ado)