Karben. Immer wieder geht ein lautes und langgezogenes „Üüümit“ durch die Fankurven der Commerzbank-Arena, wenn der österreichische Nationalspieler türkischer Herkunft Ümit Korkmaz zu einem seiner gefürchteten Flügelläufe antritt. Dass der Eintracht-Spieler sich auch für mehr als Fußball interessiert und ein Herz für die Jugend hat, zeigte er bei einem Besuch in Karben.
Denn der Eintracht-Star war zu Besuch in der Ditib-Moschee. Als Schirmherr des Karbener internationalen Benefiz-Hallenfußballturniers war er bei der Übergabe des Spendenschecks dabei. „Dass er überhaupt gekommen ist“, erstaunte die Kinder und Jugendlichen. Sie standen gerne Schlange, um sich ein Autogramm vom Profi-Fußballer geben zu lassen. Vorher hatten sie den in Wien aufgewachsen Korkmaz mit Fragen zu seinem Werdegang als Profi-Fußballer bombardiert.
Organisator Bilal Can vom Jugendclub Groß-Karben, der seit 15 Jahren das Benefiz-Turnier für Freizeitfußballer ausrichtet, hatte den Kontakt geknüpft und ihn als Schirmherrn für das Turnier gewonnen. 20 Mannschaften aus Frankfurt, Friedberg, Karben, Bad Homburg, Usingen und anderen Orten waren am 31. Januar in der Petterweiler Sporthalle angetreten.
Genau 2 010 Euro beträgt der Erlös aus Startgeldern, Getränken und Speisen. Davon erhält die Ditib-Gemeinde Karben als Gast-Organisator 1 000 Euro für die Jugendarbeit, 500 Euro gehen an den Jugendclub Groß-Karben, und 500 Euro werden für Katastrophenopfer in Haiti gespendet. Diese Summe verdoppelt sich dadurch, dass die Spende an Sanofi-Aventis weitergereicht wird. Das Unternehmen hat zugesagt, jede Haiti-Spende zu verdoppeln. Für die Gemeinde hat sich das Engagement ausgezahlt. Neben dem Spaß am Fußball, der junge Leute unterschiedlicher Herkunft verbindet und Freundschaft stiftet, kommt jetzt noch eine finanzielle Spritze für die Jugendarbeit hinzu.
„Wir wollen Museen in Frankfurt besuchen, ins Kino gehen und zu einem Anti-Agressions-Seminar einladen“, erklärt Hursit Kocak (32), der die Jugendarbeit verantwortet. Einmal im Monat treffen sich Jugendliche mit türkischen, albanischen, pakistanischen oder iranischen Wurzeln in der Moschee, um miteinander zu frühstücken und sich auszutauschen.
Diese Idee gefiel Eintracht-Spieler Ümit Korkmaz so gut, dass er versprach, für zwei oder drei der Sonntagsfrühstücke zu sorgen. Und als zusätzliches Bonbon versprach er, einmal vorbeizukommen, um mit den Jugendlichen zusammen zu frühstücken.
Zufrieden über das diesjährige Spendenergebnis des Benefiz-Hallenfußballturniers ist auch Organisator Bilal Can. Und er überlegt schon jetzt, wen er als Partner und Schirmherr für das 16. Benefiz-Hallenturnier im Jahr 2011 gewinnen kann.