Bad Vilbel. Dass der 1999 verstorbene Herbert Heckmann auch lange nach seinem Tod noch viele Freunde hat, zeigte die gut besuchte Lesung in der Stadtbücherei. Literaturfreunde waren gekommen, um den hintergründig-humorvollen Erzählungen aus der Heckmannschen Feder zuzuhören.
Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz haben als Redakteure des Hessischen Rundfunks viele Jahre mit Heckmann zusammen gearbeitet. Zum zehnten Todestag des Schriftstellers haben sie den Band „Gedanken eines Katers beim Dösen“ als „Querschnitt seiner besten Erzählungen“ herausgegeben, so Boehncke. „Mit den regelmäßigen Veranstaltungen zu Herbert Heckmann möchten wir an den großen Schriftsteller erinnern, der einige Jahre in unserer Stadt lebte“, sagte Annette Zindel-Strauß vom Kulturamt. Voraussichtlich für den Herbst dieses Jahres sei eine Ausstellung mit Heckmann-Zeitzeugen geplant, kündigte sie an.
Heckmann wurde 1930 in Frankfurt geboren und lebte viele Jahre in Bad Vilbel. Sein typischer Schreibstil sei gekennzeichnet durch „eine Mischung aus schwarzem Humor, intellektueller Pfiffigkeit und einer Prise Melancholie“, beschrieb Heiner Boehncke die Werke aus der Feder des früheren Kollegen. Boehncke und Sarkowicz lasen Erzählungen und Ausschnitte vor. Zudem vermittelten sie einen Eindruck vom Menschen Herbert Heckmann. In dem Text „Deutsche Dichterflora“ wendete Heckmann Begriffe aus der Botanik an, um mit Ironie schreibende Kollegen zu charakterisieren. Zwar seien die botanischen Zuschreibungen nicht bei allen Kollegen auf Begeisterung gestoßen, so Boehncke und Sarkowicz. Doch da sich Heckmann selbst nicht ausnahm, konnten ihm diese nicht allzu böse sein.
Neben Witz und Ironie habe es Heckmann vorzüglich verstanden, sich in das Wesen von Haustieren hineinzuversetzen. Kein Wunder, denn im Hause Heckmann habe stets eine Katze gelebt. (kre)
„Gedanken eines Katers beim Dösen“ von Herbert Heckmann, Societäts Verlag, 2009, 176 S. Preis: 14,80 .