Der bisherige Vorsitzende des Bad Vilbeler Ortsverbandes des Deutschen Roten Kreuzes, Karlheinz Weinert, bleibt weiterhin an der Spitze des Ortsverbandes. Das ergab sich auch nach der Neuaufstellung des Vereinsvorstandes auf der jüngsten Mitgliederversammlung.
Bad Vilbel. Gefragt, wie lange er den DRK Ortsverband Bad Vilbel als Vorsitzender leite, muss Karlheinz Weinert in seinen Unterlagen sehen. „Seit 2003, seit 15 Jahren. Doch davor war ich schon fünf Jahre Stellvertreter und habe dem Vorstand seit 1978 als Leiter des Jugend-DRK angehört“, berichtet der studierte Maschinenbauingenieur stolz.
Doch genau diese langjährige Zugehörigkeit zum DRK-Vereinsvorstand wäre ihm bei der diesjährigen Mitgliederversammlung fast zum Verhängnis geworden. Denn obwohl der heute 61 Jahre alte Weinert mit seiner über 43-jährigen Vereinsmitgliedschaft über großes Wissen und Erfahrung im Rettungsdienst sowie als Rettungsassistent und Ausbilder verfügt, wird ihm das abends vorgeworfen.
Er sei zu alt, habe zu viele Ämter und sei deshalb als Vorsitzender des Vereins überfordert, eröffnet etwa das ehemalige Vorstandmitglied Norbert Fehling die Diskussion zur anstehenden Wahl des Vorsitzenden. Auch andere Mitglieder plädieren für eine Verjüngung des Vorstands. Nach einer recht hitzig geführten Diskussion stellen sich neben Weinert schließlich mit dem langjährigen Bereitschaftsleiter Günter Wagner und Rüdiger Hauber noch zwei weitere Kandidaten zur Wahl des Vorsitzenden.
Kaum noch sanierbar
Die kann Weinert dann aber doch recht deutlich mit 17 Ja-Stimmen gegenüber seinen beiden Kontrahenten Hauber (acht Stimmen) und Wagner (fünf Stimmen) für sich entscheiden. Auch bei den übrigen Wahlen bleibt alles beim Alten. Neu ist nur die Aufnahme des Vereins-Bereitschaftsarztes Dr. Boris Böddinghaus in den Vorstand. Seine Wahl erfolgt einstimmig.
Ein weiterer Schwerpunkt neben den Berichten aus Bereitschafts-, Sozial- und Jugendabteilung war die erneute Diskussion um das Vereinsheim. Bereits im vergangenen Jahr waren die Würfel zugunsten eines neuen Domizils gefallen.
Da das alte Vereinsheim aus den 70er-Jahren in der Friedrich-Ebert-Straße nach übereinstimmender Mehrheit im Verein als kaum noch sanierungsfähig angesehen wurde, nachdem 2016 nach starken Regenfällen auch der Keller tagelang unter Wasser gestanden hatte, war vereinbart worden, das von der Stadt auf Erbpachtbasis dem Verein überlassene Gebäude zurückzugeben.
Die Stadt hatte sich dazu bereit erklärt, nur fehlte das Grundstück. Eines, und zwar in der Nähe des Südbahnhofs, hätte fast gepasst. Doch hätte der Ortsverband Jahre darauf warten müssen, denn es wird derzeit von der Bundesbahn als Lagerstandort während des Ausbaus der neuen Gleisanlage genutzt. „Eines ist jetzt schon sicher: Unseren Zeitplan, nämlich den Hessentag im neuen Vereinsheim zu feiern, können wir nicht mehr einhalten“, bedauert nicht nur Weinert die Verzögerung.
Nur ein Beschluss fehlt
Dass der Ortsverband immer noch im Interimsdomizil Marktpavillon unterkommen muss, kreidet auch der Beisitzer für Baufragen Franz Schächer an: „Es vergeht Monat für Monat, und außer gelegentlichen Reden passiert nichts. Das alte Vereinsheim hätte längst saniert sein können. Die Pläne sind da und auch das Geld. Was fehlt, ist nur der Vorstandsbeschluss.“
Für seine Worte kassiert Schächer die Quittung. Mit nur einer Stimme Mehrheit wird er im Amt des Beisitzers für Baufragen im Vorstand bestätigt. Im Hinblick auf das Vereinsheim fällt aber auch keine Entscheidung: Ein Antrag zu Beginn der Mitgliederversammlung, diesen Punkt an dem Abend in die Tagesordnung aufnehmen zu wollen, wurde mehrheitlich abgelehnt. „Sobald sich eine Lösung konkretisiert, werden wir sie in einer außerordentlichen Versammlung zur Diskussion und Abstimmung bringen“, verspricht Weinert.
Viele Blutspenden
In der Bereitschaft des DRK Bad Vilbel gibt es 39 Aktive und zwei Anwärter. Beim Blutspenden vermeldete Bereitschaftsleiterin Silke Zuschlag ein Rekordjahr: 1537 Personen kamen zu den zwölf Terminen.
Hilfe kann das DRK für die Leerung der Kleidercontainer gebrauchen. In 237 Arbeitsstunden wurden in 2017 insgesamt 63 820 Kilo Kleidung eingeworfen.
7377,5 Stunden leistete die Einsatzabteilung im Jahr 2017, davon 3936 im Sanitätsdienst.