Bad Vilbel. Fotos von lachenden Schülern der „Eldoret Special School“ in Kenia sind Belege des 26-jährigen humanitären Engagements deutscher und holländischer Bürger in Afrika. Aufgenommen hat diese und weitere Schnappschüsse Rudolf Henrich, Vorsitzender des „Partnerschaftsvereins Eldoret-Huizen-Bad Vilbel“, während seines Besuchs im Oktober des Jahres 2007.
Er war zusammen mit Ehefrau Rosemarie und Friedrich-Wilhelm Brunkhorst nach Kenia geflogen, um sich vor Ort in der Schule über die Fortschritte der Bauarbeiten zu informieren. Fertiggestellt wurden inzwischen zwei neue Unterrichtsräume, die maroden sanitären Anlagen sind erneuert und die bestehenden Gebäude neu angelegt. Bezogen sind inzwischen auch die beiden Hirtenwohnungen und der Stall mit Tränke für vier Milchkühe und einen Bullen.
Auf dem 50 000 Quadratmeter großen, gepflegten Schulgelände, das der Verein von der Stadt Eldoret in Erbpacht erhielt, wurden bisher knapp 15 000 bis 20 000 Quadratmeter bebaut. Genutzt werden von den rund 100 Schülern vier Schlafräume mit je 40 Betten und je einem Vorbau, in dem die Hausmutter wohnt. Ergänzt wird das Ganze durch acht Klassenräume, eine Mehrzweckhalle, die Aula, sieben Lehrerwohnungen, eine Küche und die sanitären Anlagen.
Von den Stammeskämpfen im Land blieben die rund fünf Kilometer vom Zentrum Eldorets liegende Schule und das angrenzende SOS-Kinderdorf verschont. Gründe hierfür sieht Rudolf Henrich darin, dass die Schule in allen Bevölkerungsgruppen anerkannt ist, geachtet wird und der Name Bad Vilbels in ganz Kenia präsent ist. Schulleiterin Milliana Ipara informierte ihre Besucher auch über ein neues kenianisches Gesetz. Die Trägerschaft der Schulen liegt nicht mehr bei den Städten, sondern bei der Provinzregierung. Die Lehrer werden vom Staat bezahlt und berufen. Er stellt auch das erst eingeschränkt vorhandene Lehrmaterial zur Verfügung. Die Aufsicht liegt beim Schuldezernenten, einem District Commissioner. Das Schuldezernat errichtete auf dem Gelände mit Genehmigung des Vereins ein neues Verwaltungsgebäude. Dort finden die Aufnahmegespräche mit den Eltern statt und die Kinder werden nach Art ihrer Behinderung eingestuft.
Finanziert wird das Schulprojekt durch den Partnerschaftsverein, der heute allein von den 116 Vilbeler Mitgliedern getragen wird. Wie Schatzmeister Manfred Cleve mitteilte, setzen sich die Einnahmen in Höhe von 28 170 Euro im letzten Jahr, aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, dem Zuschuss der Stadt Bad Vilbel in Höhe von 7700 Euro und den 48,5 Patenschaften für das Internat in Höhe von je 125 Euro zusammen. Neben Sachspenden überwies der Verein nach Eldoret in den 26 Jahren insgesamt 389 237 Euro. Der Verein sucht weitere Mitglieder und Paten zur Finanzierung des Internatsaufenthalts der Schüler. Die Eltern beteiligen sich an der Unterbringen nach ihren finanziellen Möglichkeiten.
Auf Kontinuität setzt er auch beim Vorstand. In ihren Ämtern bestätigt wurden der Vorsitzende Rudolf Henrich, sein Stellvertreter Hans Tuengerthal, Schriftführer Norbert Hohl, Schatzmeister Manfred Cleve, die drei Beisitzer Claudia Marks, Rosemarie Henrich, Friedrich-Wilhelm Brunkhorst und die drei Kassenprüfer Karl Kessler, Karl Nölke und Rüdiger Schwaabe. Auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden ist Inge Ockert.