Ein voller Erfolg war das Gastspiel des Entertainers Bäppi La Belle für ein Paten-Projekt des Georg-Büchner-Gymnasiums. Für eine Blindenschule in Kamerun konnten 7300 Euro gesammelt werden. Damit können dort drei Lehrer zwei Jahre lang bezahlt werden. Aber es gibt dort noch weiteren Bedarf.
Bad Vilbel. Wenn sie sich an diesen Abend erinnert, strahlen die Augen von Nina Wollenhaupt. Die Lehrerin am Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) ist eine der Initiatorinnen der Benefiz-Show mit dem Entertainer Thomas Bäppler-Wolf alias Bäppi La Belle.
Zweieinhalb Stunden hatte er auf der Bühne im Saal des Kurhauses gestanden und 280 Fans einen lachtränenreichen Abend beschert. 30 Helfer, Schüler und Lehrer arbeiteten in zwei Schichten bis Mitternacht für einen guten Zweck: die private Blindenschule von Bello Garey in Maroua/Kamerun. Dort lernen 30 blinde und 90 andere Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse gemeinsam, es ist eine der wenigen Einrichtungen des Landes, die sich der ansonsten ausgegrenzten Kinder annehmen.
Nachhaltige Förderung
An diesem Abend wurden mit Eintrittsgeldern, Restauration und Spenden 7 311,55 Euro erwirtschaftet. Das Geld wird dringend gebraucht, denn die Schule ist privat und oft gelingt es den armen Eltern nicht, das Schulgeld aufzubringen, berichtet Birgit Herold, die die Spendensammlung in einem Verein koordiniert. Ziel ist eine nachhaltige Unterstützung, betont GBG-Schulleiterin Claudia Kamm. Mit der Spende können drei Lehrer zwei Jahre lang bezahlt werden. Ohne das Geld, so Herold, würde der Betrieb vielleicht weitergehen, bis die Lehrer sich andere Stellen suchen, Klassen vergrößert und Schüler weggeschickt werden müssten.
Weitere Sammlung
Dabei ist die Schule eine Erfolgsgeschichte. Nicht nur, dass die blinden Kinder von ihren sehenden Klassenkameraden in den Pausen geführt werden, Berührungsängste verschwinden. Auch bei den Zeugnissen habe die Schule die besten Noten im Distrikt erzielt, berichtet Herold. Ein ehemaliger blinder Schüler sei jetzt nach seinem Studium selbst Lehrer an der Schule. Über das Kindermissionswerk Aachen wurden zwei neue Klassenräume finanziert. Aber nicht, um zu expandieren, sie lösen alte Schilfrohr-Konstruktionen ab.
Auch sonst gibt es Bedarf, der hierzulande kaum vorstellbar ist: Schulbücher etwa. Die haben in Kamerun nur die Lehrer. Oder Blindenstöcke.
Auch deswegen soll am GBG weitergesammelt werden. Zum Tag der offenen Tür am 25. November wird das Paten-Projekt vorgestellt – auch mit einem Blindenstock-Parcours. Noch mal so eine große Veranstaltung wie mit Bäppi La Belle wollen sich die GBG-Lehrer nicht aufbürden, aber es gibt dafür zahlreiche kleine Gelegenheiten: vom nächsten Adventsbasar über Waffelverkauf in der Pause bis zum einfallsreichen Lehrer, der auf einer Klassenfahrt nicht aufgeräumte Pfandflaschen für Spenden einlöste. (dd)