Bad Vilbel. Nicht nur in den alten Gemäuern der Burg, sondern auch davor, im Hof der Zehntscheune, macht das Spuken unheimlichen Spaß. Jeden, der etwas anderes vermutet hätte, straften am Samstag in der Dämmerung Hunderte von Hexen, Zauberern, Skeletten und Vampiren, ja sogar eine kleine Killerbiene und ein preisgekrönter Kürbis auf zwei Beinen lügen. Auf Einladung des Lions Clubs Wasserburg, der wieder von den Sandhasen unterstützt wurde, gaben sie sich wieder hemmungslos dem teuflischen Vergnügen einer Super-Halloween-Party mit allem Drum und Dran hin.
Kauend suchten die Akteure nach Nüssen, die in magische Muffins eingebacken waren, sie tanzten, sangen, zauberten und rührten den Kochlöffel im Gebräu der Oberhexe Tanja Zauberkürbis, suchten die Schönsten unter sich aus und ließen sich im Gruselzelt selbst gräuliche Schauer über den Rücken jagen. Und die Mamas und Papas, die sie begleiteten, hatten ebenso viel Spaß.
Weil die Brücke zur Burg wegen Bauarbeiten gesperrt ist, versammelten sich die Gestalten der Nacht diesmal vor dem alten Gemäuer. Es wurde nicht lange gefackelt. Wer von den Wächtern der Hölle mit dem alle himmellang überragenden Michael Spiegler Einlass gefunden hatte, wurde gleich von Dominik Kuhn und Elke Pulver auf die Bühne gebeten, um sich selbst oder andere Kinder mittels einer Rolle Toilettenpapier in eine Mumie zu verwandeln.
Wem die Schminke verwischte oder wer zu Hause einfach nicht mehr genug Zeit hatte, konnte sich von Elisabeth M. Steinacher und Linda Hartung eine phantasievoll-gruselige Gesichtsmalerei auftragen oder auffrischen lassen. Daneben wurden 75 Kürbisse geschnitzt.
Mit Messer und Löffel mitten drin war der lebende Kürbis Sophie (9). Das Vilbeler Mädchen hatte sich sein Kostüm aus Pappmachee rund um einen Sitzball selbst gemacht, brachte damit beste Voraussetzungen für die Prämierung des schönsten Kostüms mit – und holte den ersten Preis. Die Konkurrenz war heiß: Eine Feenhexe namens Amelie (3) sammelte kräftig Punkte, doch die Herzen eroberte die 16 Monate alte „Killerbiene“ Annika.
Jannes Lang (3) aus Hohenstein, der seine Oma Edith Lang in Bad Vilbel besuchte, Giuliana Pircek (5) aus Bad Vilbel und Laureen Überall aus Bönstadt entdeckten eine Nuss in ihrem Gebäck und erhielten dafür ein Kinderbuch. Besonderes Glück hatte Paulina Lehr. Der fünfjährigen Vilbelerin brachte die Entdeckung eine Stereoanlage ein.
Keinen Preis, dafür jede Menge Vergnügen gab’s im Gruselzelt von Brigitte Ridder und ihrem Team von der städtischen Jugendarbeit. Der Erlös aus dem höllischen Vergnügen fließt zu 20 Prozent in die Restaurierung der Burg, zu 80 Prozent an bedürftige Kinder. (bep)