Bad Vilbel wird den Hessentag 2020 ausrichten. In zweieinhalb Jahren wird es nicht nur zum 200. Bad Vilbeler Markt kommen, sondern auch zum 60. Fest aller Hessen. Für Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), der mit einer Delegation die Bestätigung in Wiesbaden entgegennahm, die Belohnung für alle Mühen und die große Transparenz im Vorfeld.
Bad Vilbel. In 910 Tagen beginnt das wohl größte Fest, das Bad Vilbel bislang gesehen hat. Denn am Dienstag der Vorwoche hat die Quellenstadt den Zuschlag dafür erhalten, als Gastgeberin des Hessentags 2020 fungieren zu dürfen. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und der Chef der Staatskanzlei, Axel Wintermeyer, überreichten die Bestätigung in Wiesbaden.
Von Bad Vilbeler Seite aus mit dabei waren nicht nur Bürgermeister Thomas Stöhr, Erster Stadtrat Sebastian Wysocki und Stadtverordnetenvorsteher Herbert Anders (sämtlich CDU), sondern auch der städtische Hessentagsbeauftragte Claus-Günther Kunzmann sowie Ehrenbürger und Hassia-Seniorchef Günter Hinkel. Ebenfalls mit von der Partie waren Irene und Tobias Utter von der CDU, Udo Landgrebe und Christian Kühl von der SPD, Jörg-Uwe Hahn von der FDP, Kathrin Anders von den Grünen sowie der Erste Kreisbeigeordnete der Wetterau, Jan Weckler (CDU).
Aprilscherz wird wahr
„Wir haben bereits im Vorfeld der Bewerbung viel unternommen, um in einem transparenten Verfahren eine breite Zustimmung der gesamten Stadtgesellschaft zur Veranstaltung des Hessentags zu erhalten. Dies ist uns sehr gut gelungen, und deshalb freut es uns auch sehr, dass die hessische Landesregierung uns den Zuschlag für den Hessentag 2020 erteilt hat. Ab sofort werden alle Beteiligten gemeinsam alles dafür tun, damit der 60. Hessentag ein voller Erfolg wird“, sagte Rathauschef Stöhr bei der Übergabe.
Dabei hatte ja alles mit einem Scherz begonnen. Denn die Frankfurter Neue Presse in Bad Vilbel hatte am 1. April 2011 behauptet, dass die Stadt Karben den Hessentag 2015 ausrichten würde. Beim Blick auf das Datum wurde schnell klar, dass es sich um einen Scherz handelte. Die Stadt Karben hatte das auch so aufgenommen und auch aus Kostengründen nicht weiter verfolgt. Doch in Bad Vilbel begannen die Diskussionen: CDU und FDP wollten tatsächlich den Hessentag nach Bad Vilbel holen. Doch die SPD und auch die anderen Fraktionen hatten Bedenken. Zu groß sei das finanzielle Risiko.
Optimist Stöhr
Inzwischen aber haben sich die finanziellen Rahmenbedingungen deutlich zum Positiven verändert. Denn früher mussten die Städte den größten Teil der Landesförderung in den Bau von Straßen oder Kreiseln stecken. Nun kann Bad Vilbel über die 8,5 Millionen Euro Förderung größtenteils frei verfügen. Zwei Millionen Euro sind zur Deckung des wahrscheinlichen zu verkraftenden Defizits vorgesehen, 6,5 Millionen Euro sollen in den Um- und Ausbau des Kurhauses gesteckt werden.
Dies ist nur einer der Punkte, die jetzt auf die Quellenstadt zukommen. Doch Stöhr ist optimistisch: „Wir haben alles vorbereitet und werden nun die Punkte, die wir auch in unserem Konzept vorgestellt haben, abarbeiten.“ Dazu gehören unter anderem die Themenbereiche Kultur und Veranstaltungsangebote, aber auch die Frage, wo die Fahrzeuge und Busse, die zur Großveranstaltung ankommen, geparkt werden können.
Stöhr hatte am gleichen Tag in einer Rundmail seinen Dank an alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung und ehrenamtlichen Helfer ausgedrückt, die im Vorfeld der Bewerbung viele Stunden in die Erarbeitung eines schlüssigen Konzeptes investierten. Auch den Stadträten und den Mandatsträgern in den politischen Gremien hat Stöhr bereits gedankt. Nur wegen dieser immensen Vorarbeit seien die Planungen bereits jetzt so weit fortgeschritten.
Sogar die Bad Vilbeler Homepage www.hessentag2020.de ist bereits online gestellt worden. Nun werden die acht gegründeten Arbeitskreise noch intensiver in die weiteren Planungen für das Landesfest einsteigen.
Thomas Stöhr hat allerdings schon jetzt eine schöne Erinnerung an das, was erst noch geschehen wird. Denn aus den Händen von Bouffier hatte er in Wiesbaden einen Hessenlöwen erhalten und ihn nicht mehr losgelassen. „Der steht jetzt auf meinem Schreibtisch, und den gebe ich auch nicht mehr her“, freute sich das Stadtoberhaupt.