Bad Vilbel/Wetzlar. Der hessische FDP-Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn ist mit einem deutlichen Stimmenzuwachs für eine zweite Amtszeit gewählt worden. Für Hahn sprachen sich am Samstag, bei einem Landesparteitag im mittelhessischen Wetzlar, 84,5 Prozent der Delegierten aus. Bei seiner ersten Wahl vor zwei Jahren hatte der 50 Jahre alte Politiker 66,9 Prozent erhalten. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Hahn ist auch Fraktionsvorsitzender im Landtag und Mitglied der Föderalismuskommission. 250 Delegierte hatten bei 296 gültigen Stimmen für Hahn votiert. 40 stimmten mit nein, sechs enthielten sich.
„Ich bin überwältigt“, sagte Hahn. „Ich gehe jetzt noch engagierter nach vorn.“ Hahn will sich nun auf die Landtagswahl Anfang 2008 konzentrieren. Dabei griff er auf dem Parteitag die allein regierende CDU unter Ministerpräsident Roland Koch deutlich an. Immer häufiger verwechsele die Union Partei und Staat, klagte Hahn. Hessen sei zudem zurückgefallen. So kämen wichtige Infrastrukturmaßnahmen wie der Ausbau des Frankfurter Flughafens und der Weiterbau der nordhessischen Autobahnen 44 und 49 nicht voran.
Die Bildungspolitik nannte Hahn desaströs. Die im Prinzip lobenswerte Unterrichtsgarantie habe vor allem viel Bürokratie gebracht. Jeder Vertretungslehrer müsse sich durch ein 80 Seiten dickes Chaos an Formularen arbeiten, kritisierte Hahn. Die Liberalen hätten es den Schulen überlassen, wie sie die 30 Millionen Euro für Vertretungen nutzen – im Gegenzug für die Garantie, dass kein Kind wegen Unterrichtsausfalles nach Hause geschickt wird.
Die Liberalen wollen am 23. Juni bei einem Listenparteitag ihre Landtagskandidaten bestimmen. Auch wenn das Duell Koch gegen die SPD- Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti im Vordergrund des Interesses stehe, entschieden werde die Wahl von den kleinen Parteien FDP, Grüne und auch der Linkspartei, betonte Hahn vor den Delegierten seiner Partei. (lhe/sam)