Zu dem Bericht „Radikal gestutzt“ in der Karbener Zeitung vom 23. Januar 2014 erreichte uns nachfolgender Leserbrief:
Naturschutz sollte nicht zum Thema werden für Menschen, die weitab vom Geschehen leben. Naturschutz sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Mensch und Natur und frei von Fanatismus sein, denn sonst kann sinnvoller Naturschutz schnell auf Ablehnung stoßen.
Wenn Natur, so wie die Platanen, die zurückgeschnitten und nicht gefällt wurden, zur starken Belastung von Menschen wird, so sollte Abhilfe zugunsten des Menschen geschaffen werden. Die Platanen am Karbener Weg, die bis zu 30 Meter hoch werden können, haben sich in den letzten Jahren dermaßen stark entwickelt, dass sie für die Anwohner zur Qual wurden.
Die runden Flockenbällchen, die das ganze Jahr an den Bäumen hängen und ihre wie Watte feine Substanz in der gesamten Umgebung verteilten, lösten bei den Anwohnern sehr schwere Allergien und Asthmaanfälle aus, verstopften die Dachrinnen und Abwassersysteme, die immer wieder mit großem Kostenaufwand gereinigt werden mussten.
Durch das überaus starke Blätterwerk waren einige Anwohner gezwungen, tagsüber in ihren Wohnräumen mit Licht zu leben. Die Blätter und Äste, die das ganze Jahr von den Bäumen fielen, vor allem jene Blätter vom Herbst, die oft meterhoch an den Zäunen lagen, konnten nur mit Lastwagen beseitigt werden.
Aber genauso stark wie der Baum sich in der Krone entwickelt hat, so heftig ist sein Wurzelwerk, das den Asphalt auf dem Bürgersteig und dem Parkplatz hochhebt, auch nicht Halt macht vor Kellermauerwänden und Kanal.
Wir, die Anwohner des Karbener Wegs, bedanken uns bei der Stadt Karben für die Hilfe, Bürgernähe und das Verständnis unserer Situation.
Sieglinde Grommet im Namen der Anwohner, Karben
LESERBRIEFE stellen nicht die Meinung der Redaktion dar. Kürzungen behalten wir uns vor.