Karben. Über Erfahrungsberichte aus erster Hand konnten sich die Mitglieder des Agenda-Arbeitskreises „Wirtschaft & Ressourcen“ freuen. Denn die Hausbesitzer Hans Hansen und Hans-Jürgen Kuhl berichteten über ihre Aktivitäten zur Einsparung von Energie. Sie stellten im Clubraum des Bürgerzentrums eine dazu erstellte Dokumentation vor. Akribisch genau erklärten beide per Diavortrag ihr Projekt. Die Zuhörer erfuhren über die Sanierungsmaßnahmen, die eingesparten Aufwendungen, den Gas- und Heizölverbrauch vor und nach der Sanierung sowie die Amortisationsdauer.
Dem theoretischen Teil folgte ein praktischer. Hansen wie Kuhl stellten ihre Heizungskeller und Thermosolaranlagen zur Besichtigung frei. Hansen bewohnt einen Bungalow mit Flachdach in Rendel. Das Einfamilienhaus wurde 1968 erbaut. Die bewohnten und beheizten Flächen im Erdgeschoss und Souterrain betragen 160 Quadratmeter. Das Haus wird überwiegend von drei Personen bewohnt. „Mit 30 Prozent verbrauchen die Haushalte in Deutschland ein Drittel der Primärenergie. 90 Prozent der Energie gehen für die Herstellung von Warmwasser und für die Heizung drauf“, sagte Hansen.
1985 hatte Hansen doppelglasige Fenster mit zusätzlicher Wärmedämmung einbauen lassen. Der Austausch der Heizung fand 1996 statt. 1985 und 2000 gab es zwei Dachsanierungen. Die Gesamtkosten erreichten einen fünfstelligen Betrag. Bei einer Gegenüberstellung der Heizölverbräuche vor und nach der Sanierung kam Hansen auf eine Einsparung von 425 Litern Heizöl pro Jahr beziehungsweise zehn Prozent. Effektiver habe sich die Einsparung an Gas mit 1170 Kubikmetern pro Jahr erwiesen. Dies entspreche zirka 30 Prozent. 1996 ließ Hansen eine Thermosolaranlage installieren. „Am günstigsten ist der Austausch einer Altheizung durch eine moderne Gasbrennwertheizung. Die Amortisation bei heutigen Preisen beträgt etwa zehn Jahre“, so Hansen. Thermosolaranlagen seien nur interessant, wenn sie auch Heizungsenergie lieferten.
Kuhl bewohnt mit seiner Frau ein 1979 erbautes Einfamilienreihenendhaus in Groß-Karben. Die bewohnten und beheizten Flächen betragen 144 Quadratmeter. Kuhl begann 2000 mit Sparmaßnahmen. Er tauschte die Heizung aus, baute eine thermische Solaranlage ein. Im Jahr 2004 tauschte er Fenster und Türen, 2006 die Dachflächenfenster aus. Auch Kuhls Ersparnis beim Gas-Verbrauch nach der Sanierung lag bei 30 Prozent. (gia)