Bad Vilbel. Alles riecht neu – im Sportzentrum. Bis auf Körperhöhe ist die Halle mit dunkelblauem Velours bespannt – dem Schallschutz der Anwohner zuliebe. Ihretwegen gibt es auch einen Kniff, wie Klaus Rotter erläutert. Der Technische Leiter der Stadtwerke fungiert wegen seiner Erfahrung mit dem Bau der Fun-Ball-Halle in Dortelweil-West als Berater.
Es gibt einen Lärmmesser, wird es in der Halle zu laut, schließen sich automatisch die Fenster, können erst zehn Minuten später wieder geöffnet werden. Die acht Monate Bauzeit seien ohne Beschwerden der Anwohner verlaufen, sagte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Aber auch die Vereine seien früh einbezogen worden. Ein speziell dafür gegründeter Arbeitskreis Sport habe sich unter anderem der Hallenbelegung gewidmet.
Der Mehraufwand zum Lärmschutz habe eine fünf- bis sechsstellige Summe gekostet, so Rotter. Dafür müssten auch die Sportler nicht unter dem Nachhall leiden.
Insgesamt hat die Stadt knapp zwei Millionen Euro in den Bau investiert, der Wetteraukreis eine weitere Million, erläutert Stöhr. Das bislang als Wiese ungenutzte Grundstück ist von der Stadt bereits für die Erweiterung der bisherigen Sporthalle vorgesehen gewesen. Die „platzte aus allen Nähten“, berichtet Claus Fischer vom TV Bad Vilbel, der ehrenamtlich auch für den Neubau die Hausmeisterrolle übernimmt.
Deshalb hatte Stöhr schon vor Jahren mit dem Kreis über eine Beteiligung verhandelt. Dafür stehen zwei Drittel der Halle nun exklusiv bis 17.15 Uhr für den Schulsport zur Verfügung. Das sei eine sinnvolle Investition in die Zukunft trotz „finanziell nicht so einfacher Zeiten“, betont Stöhr, denn es gebe nicht nur regen Zulauf zu den Vereinen, auch sei Bad Vilbel „eine sehr junge Stadt“ mit Geburtenüberschüssen. Profitieren werden neben den Schülern künftig neben dem TV Bad Vilbel die Nachwuchsfußballer des FV Bad Vilbel und des FC Hessen-Massenheim, aber auch der Schulsportclub des Büchner-Gymnasiums (SSC). Mit Innenmaßen von 48,3 auf 27,6 Metern und einer lichten Höhe von 7,30 Metern könne dort auch hochklassiger Volleyball, wie von der SSC-Mannschaft, gespielt werden.
Auf dem Hallenboden fallen gleich die unterschiedlichen, zunächst sehr verwirrend wirkenden Linien für die unterschiedlichen Sportarten auf den quer zur Halle angeordneten drei Feldern auf.
Rot sind etwa die Handball-Markierungen, blau die für Volleyball. Was fehlt, ist eine Tribüne. Die gibt es nur in der alten Halle, die mit der neuen durch einen Flur verbunden wurde. Schließlich soll der Neubau nur dem Training und den Schülern dienen.
In der neuen Sporthalle wurde auf Effizienz geachtet. Statt Lichtschalter gibt es Bewegungsmelder. Jeweils zwei der acht Umkleiden teilen sich eine Dusche.