Gräberfelder und Pflege auf dem Friedhof, Fällung und Neuanpflanzung von Bäumen, in die Fahrbahn ragende Hecken – bei der Ortsbegehung durch Petterweil mit dem Ortsbeirat standen viele Themen an.
Karben. Neu gestaltet ist die Infotafel mit Hilfe von Sponsoren in der Nähe des Bürgerhauses. Darauf wies Ortsvorsteher Adolf Koch (SPD) bei einer Ortsbegehung durch Petterweil hin, an dem rund 20 Bürger und mehrere Ortsbeiratsmitglieder teilnahmen.
Die Gruppe hielt an einem unschönen Baumstumpf. „Da stand einmal die Luther-Linde“, erklärte Koch an der Ecke Alte Heerstraße/Sauerbornstraße. Der Jahrhunderte alte Baum war im März 2018 von Hessen Mobil aus Sicherheitsgründen gefällt worden. Am übrig gebliebenen, immer noch imposanten Baumstumpf am Fahrbahnrand bröckelt Holz ab, „das sieht verheerend aus“, stellte Koch fest.
An dieser Stelle sei früher, als es längst nicht so viel Autoverkehr gab, „gerne und viel gefeiert worden“, wusste der Ortsvorsteher. Ortsbeirat und Bürger diskutierten, ob man an dieser Stelle ein Denkmal zur Erinnerung an jenen Baum anbringen sollte, der Petterweils Ortsbild über lange Zeit geprägt hat. Koch schlug vor, den Baumstumpf so zu begradigen, dass man darauf Blumen und saisonale Bepflanzung anbringen könne.
Sorge wegen Verkehr
Auf ihrem Rundgang durchs Wohngebiet wurde die Gruppe von Anwohnern angesprochen. Einer von ihnen äußerte sich an der Kreuzung Steingasse/Höfer Weg besorgt über die Verkehrssituation. So werde an dieser Stelle, an der rechts vor links gilt, oftmals „viel zu schnell gefahren“. „Ich warte nur darauf, dass hier mal was Schlimmes passiert“, äußerte sich der Mann besorgt. Der Ortsbeirat will sich mit dem Magistrat in Verbindung setzte, damit er die Situation vor Ort überprüft, sicherte ihm Koch zu.
Einen positiven Punkt hielt Ortsbeiratsmitglied Anke Milnik (CUD) fest. In der Nähe der besagten Kreuzung würden die Behälter für die vollen Hundekotbeutel regelmäßig von der Stadt geleert, lobte sie. Ein Anwohner im Neubaugebiet in der Walter-Rohmeis-Straße berichtete davon, dass vor seinem im Rohbau befindlichen Haus beim Graben unerwartet Wasser aufgetreten sei. Eine ältere Petterweiler Bürgerin kommentierte die Beobachtung mit den Worten: „Hier war es doch schon immer nass.“ Koch und Schwaab hörten sich die Probleme des Bürgers an und schauten sich den besagten Graben an der Baustelle an.
Bei der Begehung des Friedhofes gegen Ende der Ortsbegehung wurde die Diskussion phasenweise emotional. Offenbar sorgten sich einige Petterweiler Bürger um den Pflegezustand ihres Friedhofes besonders am Herzen. Das erste Ärgernis zeigte sich beim Betreten am Haupteingang. In den dortigen Müllbehältern werde häufig Müll entsorgt, der dort nichts zu suchen habe, monierten die Bürger.
Kosten sparen
Tatsächlich lagen im für Kunststoffe vorgesehenen Behälter am Tag der Ortsbegehung mehrere Verpackungen von Fertiggerichten. Eine weitere Diskussion entzündete sich am geplanten Abriss der alten Trauerhalle. Manche Bürger fragten, wieso die Halle denn überhaupt abgerissen werden müsse, so könne man dort beispielsweise Urnengräber unterbringen. „Das gibt es doch in südlichen Ländern auch“, sagte eine Petterweilerin, die regelmäßig den Friedhof besucht. Bliebe die Halle erhalten, würden doch auch Kosten gespart, schlug sie dem Ortsbeirat vor.
Was die Urnengräber angeht, hatte Ortsvorsteher Koch einen anderen Plan. Er erörterte, an welcher Stelle auf dem Friedhof künftig die zentrale Stelle für Urnengräber sein solle. „Wir wollen wegkommen von vielen Urnengräbern, die überall auf dem Friedhof verteilt sind und stattdessen ein zentrales Urnengräberfeld schaffen“, kündigte Koch an und zeigt die Pläne dafür.
Weitere Themen waren neu montierte, im Notfall umlegbare Pfosten vor der Kita in der Pfarrer-Flick-Straße, verstopfte Gullys in der Berenger Straße, stark wachsender Löwenzahn auf verschiedenen städtischen Flächen und defekte Stromkabel an einer Bushaltestelle.