Karben. „Der NABU Karben unterstützt die Kritik des BUND an dem kürzlichen Rückschnitt der Platanen“, sagt Vorsitzender Jürgen Becker. Die Anwohner beklagten sich über den Schattenwurf der Bäume, über die Blätter, die besonders im Herbst auf den Karbener Weg fallen und kaum zu bewältigen seien.
„Ohne Frage ist der Schattenwurf für die Anlieger manchmal lästig, aber es gibt in einem Sommer auch viele Tage, an denen man über den Schatten froh sein kann, wenn die Sonne sticht“, bemerkt der Nabu-Vorsitzende. Es komme hinzu, so Becker weiter, dass die Platanen die Verkehrsgeräusche dämpften, den Staub bänden und die Luft spürbar mit Sauerstoff anreicherten. „Das ist besonders wichtig an diesem Verkehrsschwerpunkt, wo die Abgaskonzentration sehr hoch ist.“
Ein Problem sei aber wirklich vorhanden: die Masse an Blättern. Hier müsste die Stadt Karben die Anlieger wirksam unterstützen durch Kehren und Abfuhr der Blätter, empfiehlt der Naturschützer. Dies gilt besonders, wenn die Blätter im Herbst fallen oder die Blüten- und Samenkugeln sich auf Straße und Gehwegen häufen. Unterstützung sei auch dann angebracht, wenn im Frühjahr die Borkenplatten von den Baumstämmen fallen. „All das sollte nicht allein den Anliegern aufgebürdet bleiben.“ Die jetzt gefundene „Lösung“ lehnt er deshalb ab.
„Wir in Karben sollten generell die jetzt noch vorhandenen Bäume im Stadtbild erhalten“, rät Jürgen Becker. Mit der Abschaffung der Baumschutzsatzung vor mehr als einem Jahrzehnt sei der Baumbestand in Karben auf privaten Grundstücken wesentlich zurückgegangen. Er hofft, dass die Platanen am Schwimmbad voll erhalten bleiben. Denn, so Becker, „an etlichen Straßen verschwinden in jüngerer Zeit immer wieder Bäume durch Fällmaßnahmen, die bisher nicht ersetzt wurden.“ (cwi)