Karben. Groß-Karbens Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kuhl (SPD) steht auf dem Weg zur TG-Turnhalle Am Park und blickt auf den niedrigen Nidda-Deich. Dorthin hat er die kleine Gruppe von Bürgern und Ortsbeiratsmitgliedern bei der Ortsbegehung geführt.
„Wir wollen“, erklärt Kuhl, „darauf aufmerksam machen, wie der Deich aussieht.“ Erst vor kurzem angelegt, zweifelt der Ortsvorsteher, dass es mit dem Deich seine Richtigkeit hat. „Die Frage ist, ob seine Festigkeit gegeben ist“ und damit die Sicherheit bei einem Hochwasser. Denn vom Regenwasser sei der Deichfuß ausgewachsen worden.
Gras und Unkraut wachse völlig ungebremst. An der Nordsee würden Deiche viel aufwändiger gepflegt. „Die Verwaltung soll prüfen, ob der Deich so funktioniert.“ Kurze Zeit später bei der Ortsbeiratssitzung im „Deutschen Haus“ winkt Stadtrat Philipp von Leonhardi (CDU) ab. Eine solche Prüfung brauche es gar nicht.
„Der Deich ist abgenommen, und es ist alles in Ordnung.“ Nichts wachse auf ihm, „was dort nicht wachsen darf“, wenngleich „die pflegerische Seite wohl zu verbessern“ sei. Und der Schutz? „Es ist vor allem eine rechtliche Frage“, so der Stadtrat. Die sei mit der behördlichen Abnahme klar: Die Stadt habe ihre Pflicht getan, die Anlieger vor den Folgen eines hundertjährigen Hochwassers zu schützen. (den)