Bad Vilbel. „Eine gute Beratung ist das A und O“, aber „ohne Sicherheiten geht nichts“, erklärte Ulrich Lohrmann, Mitarbeiter der Hessen-Agentur als Gast des Vereins Stadtmarketing im Kurhaus vor knapp 20 Existenzgründern und Unternehmern, die eine Expansion in Erwägung ziehen und sich deshalb über Fördermöglichkeiten schlau machen wollten. Der Referent ging ein auf die monetäre Wirtschaftsförderung, bei der Geld in die Unternehmen fließt, auf nicht-monetäre Förderung, die sich auf Beratung beschränkt, zeigte aber auch die Möglichkeiten von Bürgschaften und Beteiligungen.
Nicht die großen DAX-Unternehmen schüfen neue Jobs, sondern mittlere und kleinere Unternehmen stellten das Rückgrat der Wirtschaft dar, bemerkte Stadtmarketing-Vorsitzende Inge Kneip.
Erfreulich sei, dass es in den vergangenen Jahren so viele Existenzgründungen wie nie zuvor gegeben habe. Die Schattenseite jedoch sei, dass auch die Zahl der Insolvenzen Rekordhöhe erreicht habe, weil neu gegründete Betriebe auf Grund mangelnder Kenntnisse und Erfahrungen, aber auch einer zu dünnen Kapitaldecke auf wackeligen Füßen stehen. Lohrmann wurde auch konkreter: Ein Drittel neu gegründeter „Ich-AGs“ habe sich nach drei Jahren erfolgreich etabliert, ein weiteres Drittel sei bereits wieder vom Markt verschwunden, das letzte Drittel existiere zwar, sei aber auf Dauer nicht wirklich überlebensfähig.
Stellvertretender Stadtmarketing-Chef Joachim Herbert warnte vor der Gefahr, in die sich viele unbewusst begeben: nämlich sich selbst der eigenen Liquidität zu berauben, indem zu viel in das Unternehmen gesteckt werde. Es seien langfristige Strategien zu entwickeln, um Subventionen durch Fördergelder optimal zu nutzen.
Geradezu beispielhaft zeigte Lohrmann Fördermöglichkeiten aus der unübersehbaren Fülle von Programmen auf. Welches davon im individuellen Fall das Richtige für einen Neugründer oder expansionswilligen Unternehmer sein könne, darüber wisse die Hessen-Agentur Bescheid. Sie berate mit Finanzierungsexperten und Kennern des Spektrums der Innovationsforschung und -technologie jährlich rund 3300 Unternehmen. Wer einen Betrieb gründen, erweitern oder übernehmen möchte, könne seine Projektpläne neutral beurteilen lassen und finde Unterstützung bei der Suche nach Fördermöglichkeiten in Form von Zuschüssen und Krediten des Landes, des Bundes oder der EU. Die Beratung auch über Bürgschaften und Beteiligungen sowie über nicht-monetäre Fördermöglichkeiten ist kostenlos.
Nähere Informationen unter www.hessen-agentur.de oder bei Ulrich Lohrmann telefonisch unter (0611) 774-8335 und per E-Mail: ulrich.lohrmann@hessen-agentur.de.