Bad Vilbel/Brüssel. Auf der Vollversammlung des Obersten Rat der Europäischen Schulen (ORES) wurde das Konformitätskonzept der Europäischen Schule Rhein-Main, Campus Bad Vilbel, einstimmig genehmigt. Wie Mathias Krieger seitens der Europäischen Schule Rhein Main mitteilte, hatten die Delegationsleiter aus Frankreich, Luxemburg und Irland zuvor die große Zustimmung der Delegierten zur Öffnung des europäischen Schulwesens zum Ausdruck gebracht.
Die slowenische Delegation übergab den Initiatoren kleine Hufeisen und beglückwünschten den Obersten Rat zu seiner historisch bedeutsamen Entscheidung.
Die Gründung der Europäischen Schule Rhein-Main könne jetzt in Konformität zum Europäischen Schulsystem erfolgen. Der Leiter der Deutschen Delegation, Dr. Reinhard Köhler, Ministerialrat im Thüringischen Kultusministerium, bekräftigte das Interesse der Bundesrepublik Deutschland, neben der Schule in Bad Vilbel eine weitere Schule dieses Typs in Deutschland zu etablieren. Mit seinem Öffnungsbeschluss von 2008 hatte der Oberste Rat die Gründung von insgesamt sieben Schulen ermöglicht.
In den Stellungnahmen des Obersten Rates wurde auch die langjährige Expertise des Gründungsdirektors Tom Zijlstra hervorgehoben, weshalb man von einem reibungslosen Start der Schule in Bad Vilbel ausgehe. Mathias Krieger von der Gründungsinitiative kündigte gegenüber dem ORES an, nunmehr den Antrag zur Genehmigung des Schulbetriebes nach hessischem Schulrecht zu stellen. Dabei gehe es vor allem darum, die gesetzlich vorgeschriebene Gleichstellung der Europäischen Schule Rhein-Main mit einer öffentlich-rechtlichen Schule herzustellen. Es werde allgemein erwartet, dass die Schule den Status einer anerkannten Ersatzschule erhält. Dadurch und durch ein umfangreiches Stipendienprogramm soll die Schule einem breiten Publikum offenstehen.
Die Europäische Schule Rhein-Main wird privat finanziert und von einer gemeinnützigen GmbH betrieben.
Das Interesse an der europäischen Schule in Bad Vilbel sei „schon jetzt sehr groß“, betonte Krieger. Die Gründungsinitiative informierte den Obersten Rat darüber, dass bereits über 200 Eltern Kinder für einen Schulplatz registrieren ließen.
Von den Delegierten wurde anerkennend zur Kenntnis genommen, dass die Verwaltung der Stadt Bad Vilbel unter Projektleiter Erik Schächer, dem Leiter des städtischen Bauamtes, sich seit Wochen intensiv darum bemühe, die bau- und verkehrsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung des Schulgebäudes herzustellen. Das Stadtparlament wird sich Anfang Mai mit dem geänderten Bebauungsplan befassen. Die Europäische Schule Rhein-Main eröffnet dann auch ein Büro in Bad Vilbel sowie eine Internetpräsenz. (sam)