Bad Vilbel. Der heimische Hotelier Thomas Kester darf sein Hotel am Bad Vilbeler Kurpark erweitern. Es liegt nun ein genehmigter Bauantrag vor, teilte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) mit. Das Vorhaben war im vergangenen Jahr in die Kritik geraten. Dabei ging es unter anderem um die Höhe des Verkaufspreises und darum, ob ein zweiter Bewerber, die Firma Wohnbau Hess, rechtzeitig ein gültiges Kaufangebot vorlegte (wir berichteten). Auf Initiative der SPD gab es einen Akteneinsichtsausschuss und die Grünen riefen die Kommunalaufsicht an; es gab immer wieder den Vorwurf von Interessenskonflikt und Mauschelei. Denn Kester betreibt nicht nur das Hotel, sondern sitzt auch für die CDU-Mehrheitsfraktion im Vilbeler Stadtparlament. Als „weiteren Entwicklungsschub für die Innenstadt“ bezeichnete Stöhr indes die Entwicklung auf dem Grundstück Ecke Park- und Niddastraße. Nachdem die Stadt hierfür mit dem in diesem Monat rechtskräftig gewordenen Bebauungsplan die Voraussetzungen geschaffen hat, steht nun laut Stöhr dem Eigentumsübergang zugunsten des benachbarten Hotelbesitzers Kester nichts mehr im Weg.
So konnten die bestehenden Belastungen des Grundstücks mit Parkrechten für Wohnbau Hess „einvernehmlich“ in den Bereich Schwarzer Weg verlegt werden.
Im Vorgriff auf den geplanten Kreisel an der Kreuzung Niddastraße / Parkstraße wurde gleichzeitig mit der Verlegung der privaten Parkplätze eine Rechts-vor-links-Regelung angeordnet, was zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit führen soll, so Stöhr. Zudem seien die früheren Parkplätze von Wohnbau Hess nun öffentlich nutzbar. Auf dem bisherigen Minigolfplatz beim Kurhaus sollen mindestens 40 provisorische Ausweichparkplätze entstehen. Im nächsten Jahr soll dort ein Parkhaus mit voraussichtlich rund 300 Stellplätzen errichtet werden, bekräftigt Wirtschaftsförderer Rüdiger Wiechers (CDU) vor einigen Tagen.
„Besonders wichtig war, dass die unterschiedlichen Stellungnahmen der Kommunalaufsicht zu dem Grundstücksverkauf nunmehr einvernehmlich beigelegt worden sind und das Grundstücksgeschäft zu den von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Bedingungen keinerlei Beanstandung findet“, freut sich Stöhr. Ursprünglich hatte die Kommunalaufsicht nach einer Beschwerde der Grünen das Grundstücksgeschäft ohne Bedenken genehmigt. Später änderte die Kommunalaufsicht in Person des ehemaligen Landrats Rolf Gnadl (SPD) ihre ursprüngliche Meinung und erließ in kurzer Folge zwei, teils widersprüchliche Verfügungen. Hiergegen hatte sich die Stadt erfolgreich gewehrt.
Laut Stöhr können sich die Vilbeler auf ein attraktives Café in einem repräsentativen Gebäude freuen. Zugleich werde ein heimisches Hotelunternehmen in seiner Weiterentwicklung gestärkt. (zlp)