Bad Vilbel. Das Hochregallager des Pharmaunternehmens Stada (Bad Vilbel) sollte in der Wetterau errichtet werden. Diese Auffassung vertreten die Wetterauer Grünen Gabriele Neimke (Bad Vilbel), Gertrud Amrein (Florstadt), Theo Pauly (Rockenberg), Klaus Seipel (Bad Nauheim) und Diethardt Stamm (Münzenberg).
Der Hersteller von Generika und anderen Gesundheitsprodukten hatte die Baupläne in Bad Vilbel-Dortelweil nach massiven Protesten fallen gelassen (wir berichteten).
Ein Bau in der Wetterau stehe für den Erhalt beziehungsweise die Schaffung von Arbeitsplätzen, so die Grünen. Das nach bisherigen Plänen 35 Meter hohe, 120 Meter breite und 60 Meter tiefe Lager müsse sich ins Landschaftsbild einfügen, das Kleinklima dürfe nicht beeinträchtigt werden. Ebenso wichtig sei die bauliche Beschaffenheit, die den neuesten energetischen Standards entsprechen müsse. Darunter verstehen die fünf Grünen, dass Dach und Fassaden mit Photovoltaikanlagen und Solarkollektoren zu bestücken seien und ein eigenes Blockheizkraftwerk die Energie liefere. Bei der Fassadengestaltung sei eine Begrünung einzuplanen. Für das Regenwasser sei ein ökologisch sinnvolles Wassermanagement nötig. Zum Standort heißt es in der Stellungnahme, zu den kreisweit möglichen Standorten müssten auch die Konversionsflächen gerechnet werden. Ansonsten komme für die Ansiedlung nur ein Industriegebiet in Frage und dies nicht nur wegen der Größe des Lagers, das alle umgebenden Kirchtürme überragen wird. Das Stada-Zentrallager werde kontinuierlich von Lastwagen angefahren und brauche deshalb eine gute verkehrliche Anbindung, die nicht zur Belastung für die Bevölkerung werden dürfe. Auf einen Katastrophenfall, etwa einen Großbrand, müssten die örtlichen Feuerwehren vorbereitet sein und auch mit der Freisetzung von hochgiftigen Dioxinen und Furanen rechnen.
Im Sinne der Nachhaltigkeit appellieren die fünf Politiker an alle Verantwortlichen bei diesem Großprojekt, auch die Möglichkeit einer Standortverlegung ins Ausland oder anderer gravierender unternehmerischer Entscheidungen im Auge zu behalten. Das hätte eine Umwidmung oder Abriss und Entsorgung zur Folge. In Globalisierungszeiten gebe es keine Standortgarantie für die Ewigkeit. (zlp)