Karben. Trotz ihres Wahlsiegs muss Karbens CDU wohl Ortsvorsteherposten abgeben: Die Grünen wollen in Groß-Karben SPD-Mann Hans-Jürgen Kuhl unterstützen. „Er erscheint uns gut wählbar“, so Grünen-Chef Gerrit Rippen. CDU und SPD hatten um die Gunst der Grünen gebuhlt, die auch in Okarben und Petterweil mit ihrer Stimme den Ausschlag geben.
Für Petterweil sei die Entscheidung ebenso für den SPD-Kandidaten gefallen, berichtet Rippen. „Dafür spricht die Erfahrenheit von Willi Börstler.“ Noch nicht entschieden sei das Votum für Okarben. Nachdem der bisherige Ortsvorsteher Matthias Flor in den Magistrat wechselte, müsse er nun noch mit seinem Nachrücker sprechen, sagt Rippen.
Dass die Grünen in Groß-Karben den SPD-Kandidaten unterstützen, wollten sie auch als Zeichen des Zusammenhalts in der Opposition verstanden wissen, sagt Rippen. „Es war uns durchaus ein Anliegen, uns nicht völlig in die Hand der CDU zu begeben.“
Sauer über die Entscheidung der Grünen ist CDU-Partei- und -Fraktionschef Mario Beck. „Das ist eine dreiste Missachtung des Wählerwillens“, wettert er. Denn die CDU-Kandidaten hätten deutlich mehr Stimmen erzielt als die von SPD und Grünen gemeinsam. „Dass nun die Verliererpartei SPD so zu einem Posten kommt, ist ein sehr undemokratischer Stil“, sagt Beck. „Ich hoffe, dass das in Okarben anders wird.“ In Petterweil habe er angesichts der Erfahrung von Willi Börstler durchaus Verständnis für die grüne Entscheidung.
Die Kritik der CDU weist SPD-Fraktionschef Thomas Görlich zurück. „Beim vorletzten Mal hatte sich die CDU in Groß-Karben auch nicht um den Wählerwillen geschert“, erinnert er. Damals wählte die Partei Heinz Schülke (Grüne) zum Ortsvorsteher mit. (den)