Die Anwohner der vorderen Häuser Am Breul sind am Ende ihres Lateins: Nachdem die Stadt den Parkplatz am Hallenfreizeitbad per Schranke schloss, fehlen ihnen Parkplätze. Die Klein-Karbener fordern von der Stadt eine Lösung. Die aber sagt: Für Privatparkplätze sind wir nicht zuständig.
Karben. Jeden Abend steckt ein Mitarbeiter des Hallenfreizeitbades den Schlüssel ins Schloss. Dann schließen sich die Schranken an den beiden Zufahrten des Hallenbad-Parkplatzes. „So sichern wir ab, dass die Besucher des Bades jeden Morgen ausreichend Parkplätze zur Verfügung haben“, erklärt Stadtwerke-Stadtrat Michael Ottens (FW).
Denn in den vergangenen Jahren ist es immer enger geworden auf den Stellflächen des Badetempels. Zunehmend nutzen Anwohner aus dem gegenüber liegenden Wohngebiet die kostenlosen und zeitlich unbeschränkten Abstellmöglichkeiten für ihre Autos und sogar Wohnmobile.
Die Folgen für die Anwohner aber sind dramatisch. „Uns fehlt jetzt jede Möglichkeit, auf öffentlichen Straßen zu parken“, erklärt Angelika Berg. Mit vier Nachbarinnen ist sie vor wenigen Tagen in die Sitzung des Ortsbeirats Klein-Karben gekommen, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Denn andere Parkplätze gebe es in der Nähe nicht, erinnert Berg. Auf den ersten 200 Metern gilt in der Straße Am Breul ein Haltverbot. Denn hier fährt die Feuerwehr von ihrer Wache Karben-Mitte aus.
Als die Häuser in der vorderen Straße gebaut worden seien, hätten diese allein gestanden, und es habe keine Parkplatzprobleme gegeben. „Deshalb wurden keine Parkplätze an unseren Häusern gebaut und die Stadt hatte das so auch genehmigt“, sagt die Anwohnerin. Die Möglichkeiten, auf der Straße zu parken, habe die Kommune den Anwohnern später dann genommen.
Zu Recht, erinnert Bürgermeister Guido Rahn (CDU). „Es gibt keinen Anspruch darauf, dass die Stadt Parkraum schafft.“ Erst recht habe kein Anwohner einen Rechtsanspruch auf einen öffentlichen Stellplatz „für sein zweites oder drittes Auto“.
Ein Entgegenkommen
Bürgermeister Rahn sagt: „Wir wollen das Problem gern entschärfen.“ Die Stadt könne einige Parkplätze bauen und dann an die Anwohner vermieten.
Dafür hat er bereits eine Planung für den schmalen Wiesenstreifen zwischen Feuerwehrgelände und Schwimmbadparkplatz erstellen lassen. Die Idee, dort ein Haus zu bauen, habe die Stadt aufgegeben, weil das Gelände zu schmal sei. „18 bis 20 Parkplätze könnten dort entstehen“, erklärt Rahn. Derartige Kritik sei an die Adresse der Stadt auch nicht angebracht, ermahnt Rahn. „Stellplätze anzubieten ist ein Entgegenkommen der Stadt“, so Rahn. Es sei nicht möglich, dass die Allgemeinheit private Parkplätze finanziere. Wenn aber die Anwohner Interesse hätten, diese anzumieten, könne die Stadt die Parkplätze noch dieses Jahr bauen. Das erfreut die Anwohner dann doch. (den)