Von Philipp Kessler
Bad Vilbel/Karben/Wetterau. Es dauerte bis Donnerstagnachmittag der vorigen Woche, ehe das vorläufige amtliche Endergebnis der Wahl zum neuen Wetterauer Kreistag endlich feststand. Vom Kumulieren und Panaschieren haben vor allem die beiden größten Fraktionen von CDU und SPD profitiert, die damit auch mit einem Polster von drei Mandaten Vorsprung ihre Große Koalition fortsetzen könnten.
SPD vor den Grünen
Klarer Wahlsieger bleibt die CDU von Landrat und Spitzenkandidat Jan Weckler, die ihren Stimmenanteil um fast drei Prozentpunkte auf 32,84 Prozent steigerte und damit auf 27 Sitze kommt – zwei mehr als bisher. Zweitstärkste Kraft bleibt mit 17 Mandaten die SPD um die Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch, die mit 20,7 Prozent der Stimmen (ein Minus von 7,3 Prozentpunkten) zwar deutlich an Boden und folglich sechs Sitze verloren hat, aber zumindest die Grünen auf Abstand halten konnte.
Satte 19,04 Prozent, das beste Ergebnis auf Kreisebene bislang: Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil zwar mehr als verdoppeln und sitzen künftig mit 15 statt wie bislang sieben Abgeordneten im Kreistag. Die Hoffnung, die am Wahlsonntag geäußert wurde, die Grünen könnten die Sozialdemokraten überholen und ihnen Platz zwei im Parlament streitig machen, hat sich aber nicht erfüllt.
Bei den weiteren Parteien kam die bislang größte Oppositionspartei, die AfD, nur noch auf 6,91 Prozent (minus 5,29 Prozentpunkte) und hat künftig nur noch sechs statt bislang zehn Sitze. Sie liegt damit anteilsmäßig hinter den Freien Wählern (8,5 Prozent, ein leichtes Plus von 0,9 Prozentpunkten), die nun über sieben Mandate verfügen und künftig die viertstärkste Fraktion im Kreistag bilden.
FDP und Linke legen leicht zu
Die FDP gewann – wie schon 2016 – einen Sitz hinzu, kam auf 6,47 Prozent (ein leichtes Plus von 0,7 Prozentpunkten) und somit auf fünf Mandate. Die Linke dürfte über ihr Ergebnis nicht unbedingt jubeln. Sie verharrt bei 3,65 Prozent (ein leichtes Plus von 0,35) und verfügt weiterhin über drei Sitze im Kreistag.
Die Piratenpartei, die 2016 noch bei 0,9 Prozent landete, taucht in der Wahlstatistik nur noch unter »Sonstige« auf und hat, wie schon beim Trendergebnis vermutet, ihren einzigen Sitz im Kreisparlament verloren. Auch die Satire-Partei »Die PARTEI« konnte kein Mandat erringen.
Die NPD halbierte ihre bislang zweiköpfige Fraktion. Künftig sitzt nur noch ein Vertreter der rechtsextremen Partei im Wetterauer Kreistag. (phk)