Am kommenden Sonntag feiern wir Palmsonntag.
Jesus kam nach Jerusalem, um mit seinen Jüngern und Jüngerinnen das Passafest zu feiern. Ein fröhliches, ausgelassenes Fest, an dem die jüdischen Menschen Gott für die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei danken, die lange vor Jesus zur Zeit des Mose geschah.
Auf einem Esel reitend erfüllte Jesus die lang gehegten Erwartungen, die mit dem erhofften Friedenskönig einhergingen, von dem der Prophet Sacharja (Kapitel 9, Vers 9) schreibt: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm ist er und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.“ Palmsonntag – ein Tag ohne viel Worte, sondern eine bilderreiche und bewegende Geschichte: Jesus auf der Straße und das Volk jubelt. Jesus wird bei seinem Einzug in Jerusalem wie ein König gefeiert. Vielleicht nimmt die Menge schon die Oster-Freude vorweg. Auch wenn Jesu Tod am Kreuz dazwischen liegt.
Als Jesus auf dem Esel einritt, hofften viele Menschen auf einen Aufstand gegen die römische Besatzungsmacht – und Jesus wählte einen ganz anderen Weg, den der Kreuzigung und Auferstehung. Aber er reitet trotzdem in Jerusalem ein, bleibt auf dem Weg zu den Menschen hin, bewegt sich inmitten des Volkes. Jesus fordert uns alle auf, uns unter die Leute zu mischen und wie er die Feinde zu lieben und gewaltfrei miteinander umzugehen.
Die Botschaft des Palmsonntag sagt uns: „Mach dich auf den Weg! Bewege dich! Gestalte dein Leben gewaltfrei, auch wenn das für dich selbst schmerzhaft wird.“ Wir dürfen uns mitnehmen lassen durch diesen Jesus, der umjubelt in Jerusalem einzieht. Das sagt uns der Palmsonntag hoffnungsvoll. Auch wenn vor dem fröhlichen Ostermorgen der schmerzhafte Karfreitag steht.
Zur beginnenden Karwoche grüßt Sie
Pfarrerin Dr. Irene Dannemann
Ev. Heilig-Geist-Gemeinde,
Bad Vilbel-Heilsberg