Bad Vilbel. Sozialamtsleiter Klaus Jäger ist seit Anfang des Monats im Ruhestand (wir berichteten). Doch einen Nachfolger (oder eine Nachfolgerin) für die Leitungsstelle des Fachbereichs Soziale Sicherung mit rund 170 Mitarbeitern im Rathaus und den neun städtischen Kindereinrichtungen gibt es noch nicht. Die Ausschreibung der Bad Vilbeler Stadtregierung ist nun veröffentlicht – und sorgt bei der oppositionellen SPD für Unmut.
Die Genossen haben den Verdacht, dass die Stelle nur pro forma ausgeschrieben ist. Vorsichtig formuliert es das Vorstandstrio mit Udo Landgrebe (Vorsitzender) und den beiden Stellvertretern Rainer Fich und Walter Lochmann so: „Es hätte mehr als ein Geschmäckle, wenn die schwarz-gelbe Mehrheit die Ausschreibung auf eine konkrete Person hin formuliert hätte“. Dieser Verdacht liege nahe, weil sich aus den Aufgaben der Fachbereichsleitung nicht zwingend die Voraussetzung eines abgeschlossenen Studiums der Rechtswissenschaft samt zweiter juristischer Staatsprüfung ergeben – und genau das wird unter anderem vom Magistrat verlangt. Laut Spekulationen soll der Posten an Gesine Wambach gehen, Volljuristin und beim Wetteraukreis beschäftigt.
Die Neu-Gronauer Kommunalpolitikerin wurde nach der Kommunalwahl im März Vorsitzende der zweiköpfigen Fraktion der Liberalen im Bad Vilbeler Stadtparlament – nachdem die bisherige FDP-Fraktionsvorsitzende Heike Freund-Hahn in den ehrenamtlichen Magistrat wechselte und dort für den Bereich Soziales als Dezernentin zuständig ist. Angeblich soll dieser Personal-Deal Teil der Koalitionsabsprachen zwischen der CDU und der FDP sein. Wambach hielt sich auf PresseAnfrage bedeckt. „Ich habe beim Kreis einen unbefristeten Vertrag und eine Leitungsposition!“ (zlp)