Der neue Spielmodus beim Günter-Reutzel-Gedächtnis- turnier hat sich nicht be- währt. Das steht nach dem schlecht besuchten Finalspiel auf dem Rasenplatz des 1. FC Rendel fest. Den Stadtpokal sicherte sich der noch junge FC Karben.
Karben. Mit einem sportlichen Höhepunkt für die teilnehmenden Vereine und die Zuschauer hatte das 45. Karbener Stadtturnier nicht mehr viel zu tun. So vieles stimmte an diesem Mittwochabend nicht – vom grauen und kalten Wetter angefangen bis zum sportlichen Ehrgeiz eines der Halbfinalisten beim Spiel um Platz drei. Denn die Roggauer schmissen das Handtuch nach der ersten Halbzeit.
Da lagen sie 0 : 7 zurück im Spiel gegen die Petterweiler Kicker. Dass das nicht gutgehen würde, deutete sich schon in den ersten Minuten des Spieles an. „Die spielen richtig schlecht, was ist los mit denen, haben die keine Lust?“, schimpfte ein Zuschauer, der sich zum Halbfinale eingefunden hatte. Vielleicht war das schlechte Spiel nicht nur der mangelnden Spielfreude anzulasten, sondern auch dem Mangel an Spielern.
Denn die Roggauer Elf lief nur mit zehn Kickern auf. Als der fehlende Elfte auftauchte, war das Spiel bereits verloren. „Sie haben das weiße Handtuch gehisst“, spöttelten die Zuschauer, andere wurden deutlicher. Sie sprachen von unsportlichem Verhalten.
Mit Liga kollidiert
Der sportliche Leiter Daniel Oppravil der FSG Burg-Gräfenrode sah das anders. „Wir haben wichtige Punktspiele am nächsten und übernächsten Tag.“ Dass der Termin für dieses Finalspiel um den Stadtpokal ganz schlecht gewählt war, stand schon früh fest. „Zweimal verschoben, da blickt ja keiner mehr durch. Und wer kommt denn gerne bei diesen Temperaturen und bei Dunkelheit“, gab Bürgermeister Guido Rahn (CDU) zu. Nächstes Jahr müsse das wieder anders werden, der neue Spielmodus habe sich nicht bewährt.
Das werde er mit den Vereinen besprechen. Anfang des Jahres hatte die Stadt mitgeteilt, dass in Absprache mit den sechs Karbener Fußballvereinen der Spielmodus für das Günter-Reutzel-Gedächtnis-Turnier geändert werde. Gespielt wurde nun in zwei Gruppen und in mehreren Vorrundenspielen. Anders als in den Vorjahren standen die Kicker volle 90 Minuten auf dem Platz. Damit sollte das Turnier attraktiver gestaltet werden. Doch weil der Termin für das Finalspiel in den Herbst hinein rückte, kollidierte er mit dem Zeitplan der Ligen. „Wir wollen zurück zum alten Modus mit zwei Turniertagen im Sommer“, hieß es deswegen bei Spielern und Besuchern. Leidtragender war neben dem Renommee des Stadtpokals der 1. FC Rendel als gastgebender Verein. Denn diesmal fanden sich nur wenige wirklich hartgesottene Fußballfans ein. „Wir bleiben auf unseren Kosten sitzen“, befürchtet Udo Schaar vom Vorstand des Vereines.
Für gute Stimmung auf dem Platz sorgte aber dann doch das schnelle und spannende Finalspiel. Lauthals trieb der Trainer des FC Karben seine Jungs an, dennoch blieb die erste Halbzeit torlos. Zu kompakt standen die Verteidiger der KSG vor dem Tor. Doch in der zweiten Halbzeit fielen die zwei Tore, die dem FC Karben den Pokal und das Preisgeld einbrachten.