Bad Vilbel. Im Auftrag der Stadt Bad Vilbel und im Team mit der archäologischen Denkmalpflege des Wetteraukreises hat Markus Tarasconi, Diplomgeologe aus dem mittelfränkischen Fürth, in den vergangenen Tagen das für den Bau der Radeberger-Brauerei ausersehene Gebiet „Im Schleid“ an der Nordumgehung auf Überreste aus römischer Zeit untersucht.
Anlass waren Vermutungen, dort könne sich im Boden eine Villa rustica, ein römisches Landgut, verbergen. Zu dieser Annahme hatten Luftbilder geführt, die im Auftrag des Landes Hessen gefertigt worden waren.Tarasconi sagte auf Anfrage, die Resultate seiner Arbeit wolle er voraussichtlich Ende der Woche der Stadt Bad Vilbel zur Verfügung stellen. Die Untersuchung, eine Magnetometer-Prospektion, war innerhalb der Vorplanungen für die Bebauungsplanänderung „Im Schleid“ in Auftrag gegeben worden.
In der Archäologie steht der Begriff der Prospektion für „das Erkunden und Aufsuchen archäologischer Stätten im Boden“. Die geomagnetische Prospektion ermögliche es, Denkmale gezielt ausgraben zu können. Tarasconi hat mit Hilfe von drei Grenzsteinen ein Raster von jeweils 50 mal 50 Metern mit Holzpflöcken angelegt. Dabei entstanden mehrere quadratische Flächen über ein etwa vier Hektar großes Areal. Die Daten aus dem Messgerät wurden in ein Notebook eingelesen.
Die Kunst dieser Datenverarbeitung bestehe darin, die Informationen so zu visualisieren, dass das Auge damit arbeiten könne. Beste Darstellungsform sei das digitale Bild, so Tarasconi, mit dem die im Magnetogramm enthaltene Information zu archäologischen Strukturen direkt vermittelt werden könne. In der archäologischen Prospektion werde meist der eingelesene Messwert transformiert, da so positive Anomalien in einer stärkeren Schwärzung dargestellt werden, wodurch der Eindruck einer photographischen Aufnahme der Strukturen im Untergrund simuliert wird, so der Experte. (zlp/sam)