Karben. Diesen Herbst soll die Bebauung im Stadtzentrum fürs Erste vollständig sein. Bevor in ein paar Jahren wohl auch die Lücke zwischen den heutigen Häusern und der Bahnlinie geschlossen werden dürfte. Aber: Wie gesund ist es überhaupt dort zu wohnen, entlang zu laufen, zu atmen?
„Bedenkliche Stickstoffdioxidwerte“ befürchten die Karbener Grünen in dieser „Gemengelage“ von immer mehr Neubauten und sie umtosenden Verkehr. Deshalb fordern sie eine Messung der Luftqualität. Laut der Umweltprüfung für den Bebauungsplan seien „die gesetzlichen Grenzwerte im Jahresmittel überschritten“. Da seien die Unterlagen falsch interpretiert worden, widerspricht Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Die Umweltprüfung nehme auf lediglich zwei Prozent einer Untersuchungsfläche von einem Quadratkilometer mögliche Grenzwert-Überschreitungen an. Das aber auch nur in einer Hochrechnung. Allerdings räumt Rahn ein: „Es gibt auch Bedenken von den Umweltverbänden.“ Deshalb findet er die Idee der Messungen gut. „Dann können wir mit konkreten Daten operieren.“ Das Stadtparlament hat die Messungen deshalb vergangene Woche einstimmig in Auftrag gegeben. Ein unabhängiger Gutachter soll nun die Messungen an drei Stellen vornehmen, ganz korrekt nach DIN-Norm. Die 2000 bis 3000 Euro Kosten dafür seien gut investiert, sagt der Bürgermeister „Damit können wir das Baugebiet nebenan guten Gewissens vermarkten.“ Das soll mehr als 15 Millionen Euro in die Stadtkasse spülen. (den)