Bad Vilbel. Der Dortelweiler Rainer Fich (43) ist nun Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung von Bad Vilbel. Der bisherige Vorsitzende, Dr. Hans-Ullrich Callies (66), der den Fraktionsvorsitz seit dem Jahr 2004 innehatte, stellte sein Amt in der Fraktionssitzung am Montagabend zur Verfügung, um einen Generationswechsel einzuleiten. Die Fraktionsspitze wird ergänzt durch die beiden stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Vered Zur-Panzer (37) und Carsten Hauer (36).
Hauer war auch vor dem nun vollzogenen Wechsel an der Spitze, Stellvertreter. Zur-Panzer wurde neu gewählt. Sie rückt in die ehemalige Position von Rainer Fich, der Dr. Hans-Ulrich Callies seit der Kommunalwahl 2006 als Stellvertreter zur Seite stand.
Rainer Fich war schon einmal Vorsitzender, und zwar in den Jahren 1997 bis 2000. „Die Arbeit im Parlament hat mir schon immer viel Freude gemacht“, sagt Fich und ergänzt, dass er aus beruflichen Gründen habe damals aufhören müssen. Er ist seit 13 Jahren verheiratet und Vater von zwei dreijährigen Zwillingsmädchen. „Ehrenamtlich tätig zu sein, ist für mich so selbstverständlich wie beruflich zu arbeiten. Es gehört schon immer zu meinem Leben“, sagt Fich. Seit sieben Jahren führt er auch die Arbeiterwohlfahrt Bad Vilbel als Vorsitzender. Dort wurde unter seiner Regie die erste auf rein ehrenamtlicher Basis arbeitende Schuldnerberatungsstelle Deutschlands eingerichtet. „Diese arbeitet noch immer, kämpft aber täglich mit der Uneinsicht der konservativen Politik in Kreis und Land, die ganz offensichtlich unsere Arbeit für überflüssig hält“, sagt Fich. Viele konservative Politiker hätten noch immer nicht verstan-den, dass ein gutes und flächendeckendes Beratungsangebot für Menschen mit finanziellen Problemen im Ergebnis dazu führen soll, dass zum einen die Gläubiger so viel Geld wie möglich erhalten und auf der anderen Seite die Kunden der Beratungsstellen wieder am wirtschaftlichen Leben teilhaben, sprich Geld ausgeben können.
Fich will die SPD-Fraktion in die nächste Kommunalwahl 2011 führen. Dafür sei es wichtig, das Interesse an Kommunalpolitik bei jungen Menschen zu wecken und sie in die Arbeit aktiv einzubinden. Dazu stelle er sich vor, interessierte Bürger mehr für projektbezogene Mitarbeit zu begeistern. (sam)