Bad Vilbel. Noch werkeln die Arbeiter auf der Baustelle der Neuen Mitte gut sichtbar. Bis Ende September sollen Fassaden und Dächer fertig sein. Dann geht’s an die Innenarbeiten.
„Wir sind genau im Plan“ – Katharina Hauff kann locker an ihre Arbeit gehen. Die junge Frau managt das Millionen-Vorhaben Neue Mitte für die Frankfurter Firma Schneider und Schumacher und ist generell zufrieden.
Am 26. April vorigen Jahres gab es den Bad Vilbeler Zentralparkplatz noch, der nach dem Abriss des Gehöfts und des Saalbaus „Zum Pfau“ vor Jahrzehnten in der Mitte der Hauptgeschäftsstraße als leistungsfähiger Stellplatz für Autos errichtet wurde. Aber an jenem Apriltag des Jahres 2011 wurde mit der sogenannten Bibliotheksbrücke über die Nidda das historische Vorhaben begonnen.
Die Basis der umstrittenen Mediathek – ein Bürgerentscheid dagegen scheiterte nur knapp – gab den Anstoß und in der Zwischenzeit ragen mehrgeschossige Betonburgen an den Rändern des ehemaligen Parkplatzes in die Höhe. Am Nidda-Ufer auf der Südhälfte des Baugrundstücks sind eine Gastronomie und die Geschäftsräume des Schuhunternehmens Görtz vorgesehen. Auf der gegenüberliegenden Uferseite, also Richtung Norden, soll ein Depot-Supermarkt firmieren – so jedenfalls die bisher veröffentlichte Planung.
Die regen Rohbauarbeiten, die in den frühen Morgenstunden beginnen und auch samstags bis in den frühen Nachmittag fortgesetzt werden, nähern sich nunmehr ihrem Ende. Wie der Technische Werkleiter der Stadtwerke Bad Vilbel, Klaus Rotter, auf FNP-Anfrage mitteilt, würden die Rohbauten und Stahlarbeiten Ende August abgeschlossen. Der Bauabschnitt „Decke dicht oben“ werde mit der Installation von Trapezdächern Mitte September abgeschlossen sein. Bis auf Kleinigkeiten rechnen Rotter und Bauleiterin Hauff mit einer Vollendung der Neuen Mitte etwa im März nächsten Jahres. Die feierliche Eröffnung, bei der auch die Mediathek ihre Pforten öffnen soll, sei für Samstag, den 14. April 2012, denkbar – „Risiken und Nebenwirkungen einmal vernachlässigt“.
Kurt Liebermeister, Vorsitzender des Vereins Stadtmarketing, der in der Vergangenheit mehrfach die Bürger zu Baustellenführungen eingeladen hat, tritt erst einmal seinen Urlaub an. Wenn er zurückgekehrt ist, soll die nächste öffentliche Führung über die Neue Mitte stattfinden.
Keine Auskünfte gab es auf BVA-Nachfrage, ob das Bad Vilbeler Großprojekt nicht nur im Zeit-, sondern auch im Kostenplan liegt.