Nach den fünf Windrädern im Odenwald, der „Bad Vilbeler Anzeiger“ berichtete, sind nun für 13,5 Millionen Euro weitere drei Windräder in Rheinland-Pfalz zugunsten der Stadtwerke Bad Vilbel im Bau.
Bad Vilbel. Wegen der besseren Stromausbeute haben sich die Stadtwerke dazu entschlossen, die Windkraft vor der Fotovoltaik zu bevorzugen, deren Leistungsfähigkeit ungünstiger ist, erläuterte Werksleiter Klaus Minkel auf Anfrage. Das Ende der Windfahnenstange ist damit noch nicht erreicht. Gemeinsam mit den Stadtwerken Viernheim sind noch weitere drei Projekte mit bis zu 20 Windrädern in der Bearbeitung, die ein zusätzliches Investitionsvolumen von zirka 80 Millionen Euro beanspruchen würden.
Die Stadtwerke Bad Vilbel haben derartig gut die letzten Jahrzehnte gewirtschaftet, dass sie bei einem anteiligen Investitionsvolumen von deutlich über 50 Millionen Euro insgesamt leicht in der Lage seien, auch hinreichend Eigenkapital in die Projektfinanzierung einzubringen. Bei Realisierung dieser Projekte könnte der in Bad Vilbel benötigte Strom bereits etwa hälftig selbst produziert werden.
Mit den Off-shore-Projekten wäre sogar eine Überdeckung möglich. Da Kernkraft auslaufe und auch Kohle zunehmend unerwünscht sei, bleibe am Ende außer den Importen nur die sehr teure erneuerbare Energie für unsere Versorgung übrig, gab Minkel zu bedenken. Bei landgestützten Windrädern sei der finanzielle Schaden für die Verbraucher in Form der EEG-Zwangsabgabe noch am geringsten. Zusammen mit der EEG-Abgabe „schickt eben auch die Sonne eine teure Rechnung an die Verbraucher.“
Durch Zukauf liegt bereits jetzt die in Bad Vilbel eingesetzte erneuerbare Energie „sehr weit über dem Bundesdurchschnitt“. Die Stadtwerke nehmen übrigens eine exzellente Position ein, nämlich 61,9 Prozent statt 25,9 Prozent Bundesdurchschnitt.
„Davon können sich fast alle anderen eine Scheibe abschneiden“, freut sich Klaus Minkel, der ehrenamtliche Geschäftsführer der Bad Vilbeler Stadtwerke. (sam)