Karben. Große Hinweistafeln in der Stadt kündigen an, dass die Bahnhofstraße in der Ortsdurchfahrt von Groß-Karben gesperrt ist und die Autofahrerinnen und Autofahrer eine Umleitung nehmen müsssen. Die Straße ist voll gesperrt, denn im Abschnitt zwischen der Straße Am Park und der Kreuzung Christinen-/Weingartenstraße wird gearbeitet. Fußgänger können auf der einen Straßenseite passieren – auf der anderen wird der Gehweg aufgerissen. Ein Kleinbagger entfernt die Oberflächen und die Begrenzungssteine und fährt sie auf ein eingerichtetes Lager auf dem Hessenring-Parkplatz. Dort hat die Firma Eurovia ihre Container aufgestell. Michael Soborka vom städtischen Hochbauamt hat seitens der Stadt die Bauleitung für diesen Abschnitt der Sanierung der Ortsdurchfahrt.
Die Fahrbahn sei bereits im Jahr 2009 grundsaniert worden, »sodass wir hier nur noch die sogenannten Nebenflächen machen müssen«, erläutert Soborka das Vorgehen der Stadt. Das Baulos war ausgeschrieben worden, und dieselbe Firma, die die Rendeler Ortsdurchfahrt saniert hatte, kam hier als preisgünstigster Anbieter erneut zum Zuge.
Steigende Kosten
Ursprünglich war die Stadt nach Angaben von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) von 250 000 bis 300 000 Euro für den gesamten zweiten Abschnitt der Ortsdurchfahrt ausgegangen. Weil die Preise nach zwei Jahren weiter gestiegen sind, griff die Stadt zu einem planerischen Trick. Der zweite Bauabschnitt zur Sanierung der Ortsdurchfahrt Groß-Karben wurde in zwei Abschnitte aufgeteilt. Abschnitt 2a ist der zwischen Kreuzung Weingartenstraße/Christinenstraße und der Straße Am Park. Der größere Abschnitt 2b wird dann der zwischen Weingartenstraße und dem bereits fertiggestellten Teilstück in Höhe des chinesischen Imbisses sein.
Im ersten Abschnitt nun rollen gerade die Bagger und die Lastwagen an. Der Gehweg auf der südlichen Seite wird ausgebaut und völlig neu gemacht. »Wir verlegen Bodenplatten aus Muschelkalk, wie in Klein-Karben«, informiert Soborka.
Dabei sei der Zeitplan so ausgelegt, dass die Arbeiten bei Ausbruch von Frost jederzeit unterbrochen werden könnten. »Frostfrei sind wir bis Weihnachten mit den Arbeiten auf der Südseite durch.« Da die beauftragte Firma nur eine kurze Weihnachtspause mache, gehe es gleich zu Beginn des neuen Jahres mit dem nördlichen Abschnitt des Gehweges weiter. Wenn die Witterung mitspiele, sei der Gehweg im Februar 2020 fertig.
Parallel zu den jetzigen Sanierungsarbeiten laufen letzte Vorbereitungen zur Ausschreibung des großen Bauabschnittes. Fachdienstleiter Heiko Heinzel. »Wir sind ein letztes Mal alles abgegangen und haben letzte Details festgelegt.«
Laut Soborka wird der Abschnitt 2b voraussichtlich ab April in Angriff genommen. »Hier muss mehr getan werden als im jetzigen Abschnitt.« Denn hier seien Teile des Kanals auszutauschen, Gehwege und Fahrbahnen müssten komplett erneuert werden. Zudem würden die beiden Bushaltestellen barrierefrei umgebaut.
Nun hofft die Stadtregierung auf frostfreie Tage und auf ein günstiges Ergebnis bei der Ausschreibung. Dennoch dürfte es deutlich höher liegen als vor zweieinhalb Jahren. Denn schon der aktuelle Teilabschnitt wird voraussichtlich mit 250 000 Euro zu Buche schlagen. Ungefähr so viel wurde einst für den gesamten zweiten Bauabschnitt kalkuliert.