Zwar nur auf Platz 8 landete Lisa Küllmer bei der Bahn-Rad-Weltmeisterschaft in Kolumbien. Doch unzufrieden ist die 20-jährige Dortelweilerin nicht. Sie peilt Olympia 2016 in Rio an.
Bad Vilbel. „Ich bin glücklich und stolz, bei der WM an den Start gehen zu dürfen“, freut sich Lisa Küllmer, als nach ein paar Bahneinheiten im kolumbianischen Cali feststand, dass sie vom Bundestrainer für die Vierer-Mannschaft nominiert war. Mit Mieke Kröger, Stephanie Pohl und Gudrun Stock ging sie an den Start bei der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung.
„Wir haben uns gut vorbereitet – eine Top-8-Platzierung war ein realistisches Ziel“, erzählte die Dortelweilerin. Ihr haben die Tage in Südamerika gut gefallen. „Es ist hier einfach ganz anders wie in Deutschland: Die Menschen, das Klima – einfach alles.“ Mit dem Klima habe sie die ersten Tage ganz schön zu kämpfen gehabt. „Es herrscht eine sehr drückende, schwüle Luft.“ Doch da sich die deutschen Radlerinnen durch die frühe Anreise schon eine gute Woche vor dem Startschuss aklimatisieren konnten, lief alles nach Plan.
„Mit dem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein. Wir sind einen großen Schritt an die internationale Konkurrenz in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung ran gekommen“, bilanziert Lisa Küllmer.
Die Verhältnisse auf der Bahn seien nicht ideal gewesen. „Da das Velodrome in Cali nur halb überdacht ist, war es sehr windig. Dadurch konnte niemand Top-Zeiten fahren.“ Allerdings habe jede Mannschaft dieses Problem gehabt, räumt die Dortelweilerin ein. Ihre Erkenntnis: „Bei einer Weltmeisterschaft sind die Gegner immer top!“ Favoriten waren Großbritannien, gefolgt von Kanada und Australien.
Obwohl der große Fokus immer auf die Olympiade in zwei Jahren im brasilianischen Rio gerichtet sei, sei die WM dafür noch nicht ausschlaggebend gewesen. „Wir müssen noch hart dafür trainieren, damit wir 2016 in Rio vorne mit fahren können. Allerdings haben wir uns schon stark verbessert!“, freut sich Lisa Küllmer. Etwas Zeit bleibt ihr noch. Denn die Qualifikationen für Rio beginnen erst im Vorjahr der Olympischen Spiele.
Küllmer ist sowohl beim Bahnradsport wie auch bei Straßenrennen aktiv. Seit 2008 ist sie Leistungsradsportlerin und wurde Dritte der deutschen Meisterschaft im Einzelzeitfahren auf der Straße bei der Jugend. Im Jahr darauf wurde sie deutsche Junioren-Meisterin im Straßenrennen. Seit 2012 startet Küllmer in der Eliteklasse, belegte bei den deutschen Meisterschaften Rang zwei in der Disziplin Scratch. 2013 fuhr sie bei der Bahn-Europameisterschaft in Apeldoorn mit. (zlp)