Bad Vilbel. Exakt 370 Meter lang und drei Meter breit ist der Rad- und Fußweg von der Büdinger Straße bis zum Ziel Dottenfelder Hof. Spaziergängern, Radfahrern und Sportlern garantiert er einen gefahrlosen Zuweg zum seit dem Mittelalter bekannten Hofgut, durch die Natur. Der 90000 Euro teure Rad- und Fußweg zum Dottenfelderhof ist seit Samstag offiziell eingeweiht.
Gebaut wurde der zwischen einer Pappelallee und einem großen Acker gelegene Weg bereits im vergangenen Herbst. Offiziell weihten ihn am Samstag Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), Lorenz Rautenstrauch (Geschäftsführer der Regionalpark GmbH) sowie die Landwirte Martin von Mackensen und Margarethe Hinterlang von der Betreibergemeinschaft Dottenfelderhof ein. Aufmerksam verfolgt wurde die kleine Zeremonie am Ende des Fuß- und Radweges von zahlreichen Besuchern des Herbstfestes aus der gesamten Region und Vilbeler Bürgern.
Stöhr hob hervor, dass der Hof erstmals 976 urkundlich erwähnt wurde. Seit 1968 sei er eine ganz besondere Institution, die von fünf Familien aus der Taufe gehoben wurde. Die große Hofgemeinschaft bewirtschaftet rund 150 Hektar Boden nach den strengen Demeter-Richtlinien. „Der Vorzeige-Bauernhof mit großem Hofladen, Käserei und Café lockt nicht nur Bad Vilbeler an, sondern Bürger aus dem Einzugsgebiet von Darmstadt bis zum Vogelsberg.“
Für diesen großen Zuspruch aus der Region war die einzige schmale Zufahrtsstraße zu eng. Die Stadt und die in Flörsheim ansässige Regionalpark GmbH entwickelten, bauten und finanzierten den Rad- und Fußweg gemeinsam. Die Regionalpark GmbH trug mit 60 000 Euro zwei Drittel der Kosten, die Stadt Bad Vilbel mit 30 000 Euro ein Drittel. Der Dottenfelderhof wurde wie die Verbindung zur Hohen Straße als Erlebnispunkt ans regionale Radwegenetz angeschlossen.
Martin von Mackensen hob hervor, dass dieses Projekt den Anfang weiterer darstelle. Die Betreibergemeinschaft des Hofes brachte das Land und 22 vom Vilbeler Franz Bitsche entworfene Tafeln mit Informationen zum Hofgut plus Wissenswertes zum biologisch-dynamischen Landbau entlang des Lehrpfades mit ein.
„Wir haben noch viel vor“, kündigte Rautenstrauch an. Die Vermarktung der Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Schönheiten sei bisher eine Schwäche der Rhein-Main-Region. Dabei sei das Gebiet sehr facettenreich. Wer die Region und ihre Menschen kennen lernen wolle, könne dies am besten zu Fuß oder mit dem Rad tun. Der Radweg zum Dottenfelderhof sei Teil eines Netzes von Wegen des Regionalparks RheinMain, der den Ausblick auf Streuobstwiesen, Felder, Wiesen und Siedlungen erlebbar mache. Die 190 Kilometer lange Hauptroute des Weges verbindet 35 Kommunen, drei kreisfreie Städte und sechs Landkreise.