Freunde der Instrumentalmusik kamen am Wochenende im Karbener Bürgerzentrum voll auf ihre Kosten. Die Stadtkapelle Karben bot mit gleich zwei Konzerten ein vielfältiges und unterhaltsames Programm.
Karben. 90 Musiker des sinfonischen Blasorchesters sowie von Mads – einem von zwei Elternorchestern der Stadtkapelle – nahmen die Gäste im nahezu ausverkauften Saal des Bürgerzentrums mit auf eine musikalisch-poetische Reise durch die Welt der Gedichte und Märchen. Und sie führten mit stimmungsvollen Klängen in die Weihnachtszeit ein. „Wir haben uns für diese Mischung der verschiedenen Genres entschieden, um den Zuhörern nicht nur Weihnachtsmusik zu präsentieren“, sagte Vorsitzende Anke Toemmler. Man wolle die Zuhörer rausholen aus der „betriebsamen Hektik der Vorweihnachtszeit“ und „einstimmen auf das Fest der Liebe, Freude und gegenseitigen Wertschätzung“, kündigte Toemmler an.
Nach einem einführenden Stück machten sich die Musiker des sinfonischen Blasorchesters unter Leitung von Claus Carsten Behrendt daran, den dreiteiligen Gedichts-Zyklus „Drei Briefmarken“ von Christian Morgenstern zu vertonen. Hierfür sei ein „offenes, neues Ohr“ der Zuhörer erforderlich, appellierte Toemmler vorab an das Publikum. Auch für die Musiker sei es nicht einfach, das „Mondkalb“, die „Zehlein der Rehlein“ und den Dialog der „Nasobeme“ musikalisch umzusetzen, erklärte sie. So habe der Komponist Dirk Matthes die Musiker aufgefordert, „den Dur-Akkord zu einem Mond-Akkord zu mischen“, gab Toemmler Einblick in die gemeinsame Probe mit dem Komponisten.
Schülerinnen lesen
Dabei habe er zunächst in Fragezeichen in den Gesichtern der Musiker geschaut, erzählte sie schmunzelnd. Bei der musikalischen Umsetzung der Gedichte wurde es besonders still im Saal. „Die Rehlein beten zur Nacht, hab acht! Sie falten die kleinen Zehlein, die Rehlein“, lasen die Schülerinnen Lillyana Reutzel und Fiona Schild vor. Einzelne Musiker entlockten ihren Instrumenten zarte Klänge, während die Zuhörer gespannt lauschten.
Eltern musizieren
Beim Dialog der „Nasobeme“ – das seien fiktive Tiere, die auf der Nase liefen, erklärte Toemmler vorab – lieferten sich zwei junge Musiker an Klarinette und Trompete ein musikalisches Gefecht, bevor weitere Instrumente hinzukamen.
Mads – die Abkürzung steht für Mums and Dads – sei als Elternorchester von Eltern musizierender Kinder entstanden, erklärte Moderatorin Anita Zang. Mads spielte unter Leitung von Josef Mayr „River City“ von Jacob de Haan und „I Will Follow Him“ aus „Sister Act“, arrangiert von Ron Sebregts.
Zudem präsentierten die Musiker Höhepunkte aus dem Musical „Chess“ von Johan De Meij, aus dem Gebrüder Grimm-Märchen „Schneewittchen“ und aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von Karel Svoboda. Sie intonierten außerdem auch winterlich-weihnachtliche Melodien, etwa „Adventum“ von Jared Barnes. Die Zuhörer honorierten die anspruchsvoll-unterhaltsame Darbietung mit jeder Menge Applaus.
Die Stadtkapelle Karben mit ihren vielen Orchestergruppen lädt zum internen Neujahrsempfang am 20. Januar 2018 ein, um sich bei allen Musikern, Förderern und Mitgliedern für das abgelaufene, erfolgreiche Jahr zu bedanken und das neue einzuläuten. Denn es stehen auch für 2018 schon wieder viele Auftrittstermine fest. Weitere Infos im Internet unter www.stadtkapelle-karben.de.