Karben. Das 40-jährige Karbener Stadtjubiläum feierte der Geschichtsverein mit einem „Gesprächskonzert“. Sachkundig erläuterte Pianist Detlev Eisinger die Besonderheiten von Musik und Komponisten. Die begeisterten Zuschauer erlebten im Bürgerzentrum eine unterhaltsame Lehrstunde in klassischer Musik.
Wie entsteht der musikalische Eindruck eines Sturmes? Wie das sanfte Plätschern eines Baches? Wie lässt sich Vogelgesang darstellen? Die Antworten auf diese Fragen kommen nicht aus dem akademischem Fachwissen. Man kann sie alleine durch die Freude an der Musik beantworten, wie Pianist Detlev Eisingers sowohl durch sein Spiel am Flügel als auch durch die einrahmenden Erklärungen zeigte. Das Motto des Abends – „Klassik für Alle“ – war Programm.
Ausgesucht hatte der Pianist Werke von Franz Schubert, Franz Liszt und Frédéric Chopin. Zu jedem der Klavierstücke gab Eisinger Erläuterungen über musikalische Besonderheiten, die der Pianist auf dem Flügel vorstellte und die vom Publikum beim Spielen wiedererkannt werden konnten. So vermittelte die chromatische Tonleiter bei Liszts Legende ein tobendes Wellenbrausen, erhielt das Thema von Schuberts Impromtu durch Achtelnoten einen schwebenden Charakter. Auch zu den Komponisten und der Entstehung der Werke konnte Eisinger Interessantes berichten. Vor allem aber faszinierte der Künstler mit seinem virtuosen Spiel, das die Zuhörer gebannt verfolgten.
Der Künstler nutzt diese Form von musikalischem Vortrag auch, um Laien für klassische Musik zu begeistern. „Ich zwinge mein Publikum auch liebevoll dazu, bewusster hinzuhören.“
Die Entscheidung des Karbener Geschichtsvereins, eine ganz ungewöhnliche Art von Konzert für die Festveranstaltung zu wählen, erwies sich als richtig. Denn bei den rund 150 Besuchern kam das Konzept gut an. „Sagenhaft, einfach sagenhaft!“ und „Der kann spielen!“ waren sich viele Konzertbesucher einig. (ini)