Karben. Rund 40 Besucher drängten sich bei der Eröffnung um die Schautafeln. Dargestellt werden auch die von Siesmayer geschaffenen Parkanlagen und Gärten und die gartenkünstlerischen Entwicklungen jener Zeit.
Auf besonderes großes Interesse stießen die Erläuterungen von Kuratorin Barbara Vogt zum Lokalbezug der Gärtnerfamilie Siesmayer. Vater Jakob Philipp Siesmayer hatte 1827 seinen Wohnsitz von Offenbach nach Groß-Karben verlegt, wo er als angestellter Kunstgärtner für den Kaufmann Marchand, Pächter und Abfüller des Mineralwasserquelle Selzerbrunnen arbeitete. Vermutlich geht die Verschönerung der Brunnenanlage auf den Vater Jakob Philipp Siesmayer zurück. Vogt verwies auf einen Stich vom 18. Jahrhundert, die den Selzerbrunnen mit schöner Allee, einem „Wandelpark“ und „Lustgebüsch“ zeigt.
Das heute noch erkennbare Wäldchen am Selzerbrunnen wurde vermutlich auch damals angelegt. Für den dreizehnjährigen Heinrich Siesmayer waren es prägende Jahre in Karben, denn hier wurde er in die Kunst des Gärtnerns eingeführt und lernte die Veredelung von Pflanzen. Er verließ Karben 1832, um seine Lehre beim bekannten Frankfurter Gartenbaumeister Sebastian Rinz zu beginnen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Heinrich Siesmayer und die von ihm gegründete Firma „Geb. Siesmayer“, aber auch Ehefrau Elisabeth kommt in den Blick. „Sie hat zwölf Kinder geboren, führte einen riesengroßen Geschäftshaushalt und kümmerte sich um die Korrespondenz“. Sie starb mit 35 Jahren im Kindbett und zu einem Zeitpunkt, als Heinrich Siesmayer auf dem Höhepunkt seines Erfolges war. 1871 war in Frankfurt der Palmengarten eröffnet worden, angelegt von den Siesmayer-Brüdern Heinrich und Nicolaus.
Den berühmten Sohn Karbens, Heinrich Siesmeyer, will der Geschichtsverein nun besonders würdigen: Eine der nächsten zu benennenden Straßen solle seinen Namen tragen, schlägt Vorsitzender Gerd Klein vor. .“ (ado/den)
Die Ausstellung über Heinrich Siesmayer ist bis 16. Oktober im Bürgerzentrum zu sehen.