Karben. Ende September schied er aus seinem Amt als Stadtrat von Karben aus, seit Freitag ist Jochen Schmitt (SPD) nun im Rüsselsheimer Rathaus für die Verwaltungsmodernisierung zuständig.
Dass er so nun doppelt verdient, monieren Karbens Freie Wähler. Erst habe Schmitts „nutzlose Stelle“ die Steuerzahler 100 000 Euro im Jahr gekostet, nun komme zeitlebens ein monatliches Ruhestandsgehalt von 2100 Euro hinzu, kritisiert FW-Fraktionschef Michael Ottens. Erst wenn er mehr als 7500 Euro dazuverdiene, werde das auf die Versorgungszahlung angerechnet. Entscheidend für die SPD „war und ist immer erst die Besetzung von möglichst vielen Posten, ohne an die finanziellen Folgen zu denken“, wettert Ottens.
Ottens Ziel sei wohl, „mich zu diskreditieren“, schätzt Schmitt. Trotz seines Wechsels will er in der Karbener SPD politisch aktiv bleiben. Deshalb vermutet Schmitt, dass Ottens ihm mit der Neid-Diskussion schaden oder gar aus der Politik treiben wolle. „Den Gefallen tue ich ihm aber nicht“, ist er kämpferisch. Schmitts Genossen entlarven einige von Ottens Argumenten als falsch: Die Versorgungsleistung sei die übliche Regelung für Beamte in Hessen, erinnert SPD-Chefin Christel Zobeley – sie gelte genauso für den heutigen Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Ungekürzt erhalte Schmitt die Gelder aus Karben zudem nur dann, wenn er weniger als 4110 Euro verdiene, nicht 7500 Euro.
„Ottens nutzt die Ansprüche von Schmitt nur dazu, um seine Verdienste in den Dreck zu ziehen“, schimpft SPD-Fraktionschef Thomas Görlich. (den)