
Bad Vilbel. (red) Mehr Drama geht kaum noch! Beim Stand von 3:3 fiel die Entscheidung um den Einzug in das Finale um die Deutsche Badminton-Meisterschaft im abschließenden gemischten Doppel. 7:7 stand es hier im finalen fünften Durchgang, den Mads Vestergaard/Julie Macpherson für den SV Fun-Ball Dortelweil mit 11:7 zum 4:3-Gesamtsieg gegen den BC Bischmisheim gewinnen konnten. 250 Zuschauer hatten mit Trommeln und Klatschpappen für eine stimmungsvolle Atmosphäre in der Sporthalle der Europäischen Schule gesorgt. Im Finale trifft der Titelverteidiger aus der Bad Vilbeler Vorstadt auf Blau-Weiß Wittdorf (4:3 beim 1. BC Wipperfeld). Gespielt wird am 3. August im Rahmen der sogenannten »Finals« in Dresden.
»Das war 100 Prozent Playoffs, ein absoluter Krimi«, sagt SV-Spielführer Kai Schäfer. Teammanager Klaus Rotter musste nach der dreistündigen Nervenschlacht erstmal durchatmen. »Das ist an der Grenze dessen, was man aushalten kann. Viel mehr kann man sich nicht geben.«
Vor dem Spiel war Yvonne Li vom SV Fun-Ball als Spielerin des Jahres ausgezeichnet worden. Zum Einsatz kam die Olympia-Teilnehmerin an diesem Abend nicht. »Das war eine harte Entscheidung. Aber wir müssen auf die momentan Besten setzen«, sagt Schäfer, der ebenfalls Zuschauer blieb.
Der Ausfall von Daniel Lundgaard (in der Vorwoche mit seinem dänischen Landsmann Mats Vestergaard im EM-Halbfinale) hatte das erste Herrendoppel, eine sichere Bank beim SV Fun-Ball, gesprengt. Angesichts der zu prognostizierenden Punkteverteilung, war dem Auftaktmatch, dem Herren-Doppel, eine richtungsweisende Rolle zugeordnet worden. Denn: Bei den Damen galt Dortelweil mit Beiwen Zhang im Einzel und Julie Macpherson/Debora Jille im Doppel als favorisiert und wurde dieser Rolle auch gerecht. Im Herren-Einzel, in dem Matthias Kicklitz antrat, wurde der Gast aus Saarbrücken-Bischmisheim im Vorteil gesehen – was sich bestätigte.
An der Seite von Vestergaard spielte also Alexander Dunn gegen Marvin Seidel/Daniel Hess, das zurzeit beste deutsche Doppel. Die Gastgeber lagen nach Sätzen 1:0 und 2:1 vorne, gaben den fünften Satz aber mit 10:12 ab. Später, nach dem Sieg von Macpherson/Jille und den Niederlagen von Kicklitz und Victor Svendsen in den Herren-Einzeln, mussten William Kryger Boew/Christian Faut Kjaer beim Zwischenstand von 1:3 gewinnen, um dem SV Fun-Ball die Chance auf die zweite Final-Teilnahme zu erhalten. Bei einer 2:1-Satzführung ließen sich die beiden beim Stand von 8:4 durch eine Unparteiischen-Entscheidung irritieren, konnten aber durch einen 11:9 im vierten Durchgang punkten. Zhang gewann klar zum 3:3-Ausgleich, so dass Vestergaard/Macpherson zum Showdown antraten und im gegen das Duo Marvin Seidel und Linda Efler, eine der erfolgreichsten deutschen Doppelspielerinnen, im fünften Satz gleich den ersten Matchball verwandeln konnten.
Die Resultate: Mads Vestergaard/Alxander Dunn – Marvin Seidel/Danuiel Hess 11:7, 9:11, 11:5, 9:11, 10:12; Julie Macpherson/Debora Jilli – Linda Efler/Anja Strausak 11:7, 11:2, 11:7; Matthias Kicklitz – Mads Christophersen 9:11, 11:8, 2:11, 3:11; Victor Svendsen – Mark Caljouw 11:3, 11:13, 8:11, 8:11; William Kryger Boe/Christian Faust Kjaer Ruben Jilli/Marvin Datko 13:11, 9:11, 11:5, 11:9, Beiwen Zhang – Strausak 12:10, 11:3, 11:5; Vestergaard/Macpherson – Seidel/Efler 11:6, 7:11, 10:12, 11:8, 11:7.
Im Finale um die Deutsche Meisterschaft trifft der SV Fun-Ball nun auf Blau-Weiß Wittorf. Es findet am Sonntag, 3. August, in der Ballsport-Arena Dresden statt.