Bad Vilbel. Auch in diesem Jahr konnte der für den RSC MARS-Rotweiss Frankfurt startende Handicap-Radsportler Klaus Lungershausen (CP4-Cerebralparetiker) aus Bad Vilbel seine Siegesserie der vergangenen Jahre fortsetzen und fuhr zum wiederholten Mal vier Deutsche Meistertitel ein. Auf der Radrennbahn in Augsburg siegte der Bad Vilbeler souverän in der 4000-Meter-Verfolgung. Auch über die ungeliebte 1000-Meter-Distanz konnte er einen knappen Vorsprung ins Ziel retten und hatte somit Titel Nummer Zwei in der Tasche.
Wenige Tage später traf sich die Deutsche Handicap-Radsport-Elite im westfälischen Bünde zur Deutschen Straßenmeisterschaft. Hier legte Lungershausen im Einzelzeitfahren die Strecke von 14,4 Kilometern in 21:36 Minuten zurück, gefolgt von Tino Käßner aus Penzberg (22:15) und Andi Walz aus Reute (22:54). Am nächsten Tag starteten die Rennfahrer zum Straßenrennen auf dem 2,2 Kilometer langen Rundkurs, der 30 Mal bewältigt werden musste. Hier konnte sich der ehemalige Elite-Fahrer, der erst 1998 nach einem schweren Radunfall zum Handicap-Sport kam, bereits in der 2. Runde mit Wolfgang Sacher, einem Spitzenfahrer der Klasse LC1 aus Penzberg, vom Feld lösen und so ungefährdet und deutlich überlegen den 4. Titel einfahren.
„Ich hatte noch ein wenig Wut im Bauch, weil es im Zeitfahren -meiner Paradedisziplin- nicht so optimal gelaufen ist. Da hat es sich ergeben, dass Wolfgang und ich einfach mal Gas gegeben haben. Als wir uns umguckten, war keiner mehr da, da haben wir bestens zusammengearbeitet und unser Rennen zu Ende gefahren. Er hat in seiner Klasse gewonnen und ich in meiner.“
Mit dieser beachtlichen Leistung wurde Lungershausen für die am 17. August beginnende Weltmeisterschaft in Bordeaux nominiert. Dort wird er versuchen, seinen WM-Titel von 2005 im Einzelzeitfahren in New York zu wiederholen. (zlp)