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Fünfmal die Traumnote

Am Bad Vilbeler Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) bestanden 256 Schüler des Doppeljahrgangs 2014 ihr Abitur. Der Gesamtnotendurchschnitt lag bei 2,3. Die feierliche Verabschiedung mit Reden und Musik, Auszeichnung der fünf Besten, vier Ehrenamtlerinnen und 23 Ehrungen für herausragende Leistungen fand aus Platzgründen in der Friedberger Stadthalle statt.

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Bad Vilbel/Friedberg. Die derzeitigen Tage des Bildungsstreits gehen auch an den 256 Abiturienten des GBG nicht spurlos vorbei: In Schüler- und Lehrerreden klang trotz aller Freude über die bestandene Hochschulreife immer wieder Kritik am Bildungssystem durch.

Schulleiterin Claudia Kamm und 13 Lehrer-Kollegen der Leistungskurse überreichten den scheidenden Schülern die Abiturzeugnisse mit je einer Rose. Von den G 8-Schülern bestanden 112 ihr Abitur, von den G 9-Klassen 152 Schüler. Die Schüler hatten ihr Abitur in Anspielung an das Spielerparadies Las Vegas unter das Motto „Abi Vegas – wir verdoppeln den Einsatz“ gestellt.

Vorratskammer Zukunft

Zum Thema „Doppeljahrgang“ sagte die Rektorin: „Die Ergebnisse des Abiturs haben keine signifikanten Unterschiede zwischen G 8 und G 9 gebracht.“ Vom Abiturjahrgang 2014 bestanden 256 Schüler das Abitur, sieben fielen durch, zwei traten aus gesundheitlichen Gründen nicht an, und zwei gingen mit dem Fachabitur ab. Stolz ist die Rektorin auf den Gesamtnotendurchschnitt von 2,3. „30 Prozent der Abiturienten haben eine Eins vor dem Komma, 50 Prozent eine zwei, und fünf Schüler schlossen sogar mit der Traumnote 1,0 ab.“ Diese fünf sind Lukas Waas, Simon Tänzer, Christian Schwarz, Vanessa Scheid und Angela Nagel. Sie erhielten jeweils ein vom Förderverein des Gymnasiums gesponsertes Geschenk.

Für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet wurden Schulsprecherin Eva Probson und ihre Mitstreiterinnen in der Schülervertretung Marit Debé, Miriam Vieth und Viviana Indraccolo. Für besondere Leistungen in verschiedenen Fächern geehrt wurden Lauritz Jordan und Georg Wittenbrink (Deutsch), Malin Hörl und Anja Schmidt (beide Kunst), Alexander von Heißen (Musik), Anna Markus (Englisch), Ines Steitz und Vanessa Scheid (Französisch), Angela Nagy (Spanisch), Thomas Neumann (Powi), Melanie Moser und Simon Tänzer (beide Geschichte), Anna-Maria Alles (katholische Religion), Alena Zsmarsly (Ethik), Kai van Eckert (Biologie), Lennart Lahrs, Marius Kirchner und Dominik Kerscher (alle Chemie), Christian Schwarz, Alena Zsmarsly, Lukas Waas, Marius Kirchner und Marco Hoechst (alle Physik), Christian Schwarz (Nawi), Lukas Waas und Christian Schwarz (beide Mathematik).

Mut, Nein zu sagen

„Nimm das Abi wie ein Spiel, fünf Versuche bringen dich ans Ziel“, lautete ein von der Schulleiterin zitierter Motivationsslogan der Schüler auf einem Plakat. Ihr habe der Prüfungsmarathon wirre Träume im Hause von Fontanes Romanfigur „Jenny Treibel“ beschert, bekannte Claudia Kamm. Sie zitierte mit Blick auf die Schulzeit der Abiturienten das Sprichwort eines unbekannten Verfassers „Vergangenheit ist die Vorratskammer für die Zukunft“. Die Schüler hätten am GBG ein über den Fächerkanon hinausgehendes Wissen erworben, obwohl sich über die Lehrpläne in einzelnen Fächern streiten lasse. Sie wünschte den Abiturienten „den Mut, Nein zu sagen und querzudenken, aber auch, Ja zu sagen für eine Sache und sich für diese mit Respekt und Toleranz einzusetzen und bei allem authentisch und wahrhaftig bleiben zu können.

Die Lehrerrede hielt Biologie- und Sportlehrer Manfred Voigt, der auch Mathematik studierte. Er zitierte mit Blick auf den neuen Lebensabschnitt der Schüler, den spanischen Augustinermönch und Lyriker des 16. Jahrhunderts, Luis Ponce de Léon: „Lebenskunst besteht darin, die eigene Natur mit der eigenen Arbeit in Einklang zu bringen“. Besonders die außerschulischen Aktivitäten wie Klassen- und Studienfahrten, Wettkämpfe und Fahrten mit sportlichen Schwerpunkten belebten das didaktisch strukturierte Schuljahr. „Viele Wochenstunden im Klassenraum verblassen in der Erinnerung“, diese blieben haften.

Sorgenfrei leben

Auch er gab den Abiturienten drei gute Ratschläge mit auf ihren Weg. Den des Mathematikers: „Streben Sie ein Einkommen an, mit dem Sie sorgenfrei leben können. Geben Sie nicht mehr aus, als Ihr Verdienst es zulässt.“ Den des Biologen: „Pflegen Sie ihre Gesundheit. Sie ist Ihr höchstes Gut. Ihre Gesundheit hat eine körperliche Komponente, eine seelische und eine soziale. Und sie ist außerdem abhängig von der Umwelt, die Sie in Zukunft mitgestalten werden.“ Der Ratschlag des Sportlers Voigt lautete: „Setzen Sie Kraft ein, um schwere Dinge bewegen zu können.“

Johannes Armbrust hielt die Schülerrede. Er rief seinen Mitschülern zu: „Genießt euer Leben, sorgt für Frieden auf der Welt, da unsere inkompetenten Vorgänger uns so viele Probleme geschaffen haben, die nur wir in der Lage sind zu lösen. Jagt nicht dem großen Geld, sondern euren Träumen hinterher und verbessert die Welt!“ Sein Jahrgang sei die Elite von morgen, sagte er. Die nachfolgenden Generationen seien ohne Rückgrat und unerzogen.